Kurs:Topologische Invertierbarkeitskriterien/PC-Regularität

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Einführung

Wenn wir die 𝒫𝒞-Regularität eines Elementes zA für eine pseudokonvexe topologische Algebra (A,𝒜) sprechen, suchen wir nach einer pseudokonvexen Algebraerweiterungen (B,) von (A,𝒜) in der zA invertierbar ist. Dabei besteht

  • 𝒜:={α:α𝒜} und
  • 𝒜~:={α~:α~𝒜~}

Systeme von p-Halbnormen mit p(0,1] sind, die die Topologie auf A bzw. B erzeugen.

Zielsetzung

Zielsetzung einer pseudokonvexe Algebraerweiterung (B,) zu einer gegebenen topologischen Algebra (A,𝒜) mit zA ist es, die gegebene pseudokonvexe Algebraerweiterung so zu vergrößern, dass diese ein inverses Element z1:=bB in der pseudokonvexen Algebraerweiterung B besitzt. Als topologieerzeugende p-Gaugefunktionale werden hier p-Halbnormen 𝒜 und 𝒜~ verwendet. Dieses Ziel ist eine kleine Erweiterung einer äquivalenten Charakterisierung von Zelazko (1984)[1] für lokalkonvexe Räume[2].

Topologisch kleine Potenzen und PC-Singularität

Für kommutative pseudokonvexe Algebren (A,𝒜) mit unital positivem p-Halbnormensystem 𝒜 erhält man folgende Charakterisierung:

z𝒯𝒦𝒫(A) (topologisch kleine Potenzen) zA 𝒫C𝓀-singulär

Charakterisierung der PC-Regularität

Für kommutative pseudokonvexe Algebren (A,𝒜) mit unital positivem p-Halbnormensystem 𝒜 erhält man folgende Charakterisierung:

zA erfüllt das PC-Regularitätskriterium zA 𝒫C𝓀-regulär


PC-Regularitätskriterium

Ein Element zA besitzt genau 𝒫𝒞ek-regulär in (A,𝒜)𝒫𝒞ek, wenn es für alle α𝒜 ein β𝒜 und eine isotone Folge von Quasihalbnormen ((α,k))k0 mit der Stetigkeitskonstante der Addition Kα1 und positive Konstanten D(α,k) gibt, für die gilt:

  • (PC1) xαx(α,k)D(α,k)xβ für alle xA und k0 und
  • (PC2) x(α,k)zx(α,k+1) für alle xA und k0.

Bemerkung

Die Stetigkeitskonstante der Addition Kα1 kann dabei für alle Quasihalbnormen (α,k) mit k0 gewählt werden.

Stetigkeitskonstante der Addition

Die Stetigkeitskonstante der Addition Kα gilt für alle Quasihalbnormen (α,k) mit ko. Die untere Schranke K(α,k)Kα der Stetigkeitskonstanten für die einzelnen Quasihalbnormen (α,k) können dabei durchaus unterschiedlich sein. Man verlangt hier lediglich, dass einzelnen Stetigkeitskonstanten K(α,k) für die Sequenz nach oben durch Kα beschränkt sind.

p-Homogenität der p-Normen

Überträgt man die Argumentation der Stetigkeitskonstanten der Addition Kα auf ein Regularitätskriterium, dass über p-Halbnormen definiert ist, so ergibt sich daraus, dass die p-Homogenitätsexponenten p(α,k) von (α,k) eine untere Schranke pαp(α,k) besitzen, wobei gilt:

λx(α,k)=|λ|p(α,k)x(α,k)

Veranschaulichung

Algebraerweiterung B von A ist hier eine lokalkonvexe Algebra, die ein inverses Element b=z1B zu einem gegebenen zA enthält.

Algebraerweiterung

Pseudokonvexe Algebraerweiterung

Sei 𝒫𝒞e die Klasse der pseudokonvex unitalen Algebren und A𝒫𝒞e. Die Algebraerweiterung B𝒫𝒞e bzw. 𝒫𝒞-Erweiterung von A benötigt nach Definition es einen Algebraisomorphismus τ:AAB mit:

  • τ(eA)=eB, wobei eA ist das Einselement von A und eBA das Einselement von B ist.
  • A ist homöomorph zu A; d.h. τ und τ1:AA sind stetig.

Veranschaulichung - Algebraisomorphismus

Algebraerweiterung - Einbettung


Algebraisomorphismus - Einbettung in die Algebraerweiterung

  • Im allgemeinen identifiziert man A mit A und schreibt AB. In der jeweiligen Konstruktion der Algebraerweiterung sieht man, dass die Element aus xA mit Elementen τ(x)=x+IB in einem Quotientenraum B:=A[t]/I identifiziert werden.
  • Sei 𝔘A(0) eine Nullumgebungsbasis der Relativtopologie von B auf A und 𝔘A(0) eine Nullumgebungsbasis von A, dann kann man die Homöomorphie zwischen A und A wie immer über die Topologie ausdrücken:
V𝔘A(0)U𝔘A(0):UV(τ(U)V)U𝔘A(0)V𝔘A(0):VU(τ1(V)U).

Stetigkeit über p-Halbnormen

Betrachtet man die p-Halbnormen 𝒜~ und 𝒜 für Nullumgebungen, so lassen sich die oberen beiden Aussagen wie folgt umformulieren (siehe auch Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen):

α𝒜α~𝒜~,C1>0xA:xαC1τ(x)α~ bzw. αC1α~τα~𝒜α𝒜,C2>0xA:τ(x)α~C2xα bzw. α~τC2α.

Wesentliche Schritte bei der Konstruktion der Algebraerweiterung

Wir betrachten zunächst kommutative Algebren (A,A).

  • Quasihalbnormensystem auf A[t] definieren,
  • Hauptideal I definieren,
  • Algebraerweiterung als Quotientenraum B:=A[t]/I definieren.
  • Algebraische und topologische Eigenschafte auf B nachweisen.

Quasihalbnormensystem

  • Ausgehend von (A,A) wird die Polynomalgebra (A[t],||A[t]) mit einer Quasihalbnorm ||A[t] topologisiert.
  • Quasihalbnorm ||A[t] macht A[t] zu einer topologischen Algebra, wobei die Stetigkeit der algebraischen Operationen (insbesondere die Stetigkeit der Cauchy-Multiplikation) nachzuweisen ist.

Hauptideal und Quotientenraum

Übergang zu dem Quotientenraum B:=A[t]/I, wobei das Polynom o(t):=zteA das Hauptideal I:=oA[t] definiert und oA[t] ein Repräsentant des Nullvektors 0B:=I=o+I in B ist.

  • Die Konstruktion des Ideals I liefert die algebraische Invertierbarkeit, denn mit b(t):=eAt ist bI:=b+IB=A[t]/I das inverse Element zu zA mit zI:=τ(z)=z+IB mit zIbIeB=0B bzw. zIbI=eB. Die Kommutativität liefert dann, dass auch bIzI=eB gilt.

Algebraerweiterung

Der Algebrahomomorphismus τ:AB bildet nun jedes Element xA auf die Nebenklasse x+IB:=A[t]/I ab. Dabei seien A,B𝒫𝒞ek(𝕂) kommutative unitale 𝒫𝒞-Algebren über dem Körper 𝕂.

Abgeschlossenes Hauptideal in der Polynomalgebra

Für das gegebene zA in der kommutativen pseudokonvexen topologische Algebren (A,A) definiert man ein Polynom oA[t] mit o(t):=zteA, wobei eA das Einselement der Multiplikation in A ist. Als Ideal definiert man I:=oA[t] als abgeschlossenes Hauptideal in A[t]. Als Untervektorraum I wäre der Quotientenraum auch ein Vektorraum. Die zusätzliche Eigenschaft des Ideals sorgt dafür, dass auch die Multiplikation auf dem Quotientenraum wohldefiniert ist.

Topologisierung der Polynomalgebra

Mit dem Korrespondenzsatz für p-Halbnormen und Quasihalbnormen wird die Topologie auf A[t] über Stetigkeitssequenzen und Quasihalbnormen mit α𝒜 erzeugt. Im Folgenden sind alle Gaugefunktionale homogen.

Topologische große Potenzen

Aus der Negation der Definition von topologisch kleinen Potenzen erhält man für z𝒯𝒢𝒫(A)=A𝒯𝒦𝒫(A), dass es für alle α𝒜 ein β𝒜 und Konstanten Dk(α)>0 gibt, sodass für alle xA gilt:

xαDk(α)zkxβ

(siehe topologisch große Potenzen)

Notation der Konstanten

Im Folgenden werden die Konstanten Dkn(α)>0 wie folgt bzgl. der Stetigkeitssequenzen auf der Polynomalgebra A[t] indiziert.

  • n0 ist der Index der Quasihalbnorm bzw. des 𝒯𝒢𝒫-Gaugefunktionals auf A[t],
  • k0 ist der Koeffizientenindex der Polynome und bzgl. des 𝒯𝒢𝒫-Gaugefunktionals auf A[t] der Index des Gaugefunktionals, das auf den k-ten Koeffizienten qkA des Polynoms qA[t] angewendet wird.

PC-Regularitätskriterium für n=0

Mit dem PC-Regularitätskriterium erhält man: Sei (A,𝒜)𝒦ek, zA, dann ist zA genau dann, wenn es für alle α𝒜 ein β𝒜 und eine Folge von Quasihalbnormen ((α,k))k0 mit der Stetigkeitskonstante der Addition Kα1, positiven Konstanten Dk0(α) gibt, für die gilt:

  • xαx(0,k)(α)Dk0(α)xβ für alle xA und k0 und
  • x(0,k)(α)zx(0,k+1)(α) für alle xA und k0.

Quasihalbnormen - Korrespondenzsatz

Das erzeugende System von Gaugefunktionalen (α)α𝒜 sind Quasihalbnormen und damit homogen und subadditiv mit Stetigkeitskonstante Kα1 und Dk0(α)1:

  • xαx(0,k)(α)Dk0(α)xβ für alle xA und k0 und
  • x(0,k)(α)zx(0,k+1)(α) für alle xA und k0.
  • x+y(0,k)(α)K(α,0)(x(0,k)(α)+y(0,k)(α)) bzw.
  • x+yβKβ(xβ+yβ) mit K(α,0),Kβ1.

Anfang der Stetigkeitssequenz

Man definiert auf der Algebra induktiv eine Stetigkeitssequenz auf A und auf A[t] und man parallel zu ||(α,0) auch 0(α):=β. Die erste Folge von Quasihalbnormen auf A[t] mit einer Stetigkeitskonstanten Kα1 wird direkt über das 𝒫𝒞-Kriterium definiert mit Ck(α)=max{1,Dk(α),Ck1(α)} für k>0 und C00(α):=max{1,D0(α)} (siehe auch PC-Regularitätskriterium).

|p|(α,0):=k=0Ck0(α)pkβ=k=0Ck0(α)Dk(α)pk0(α)k=0Dk(α)pk0(α)k=0pk(0,k)(α)=|p|(α,0)(z)

Erste Quasihalbnorm der PC-Stetigkeitssequenz

Gleichzeitig zu der Folge von Quasihalbnormen auf A[t] wird auch eine Sequenz von Quasihalbnormen definiert, die man über das 𝒫𝒞-Regularitätskriterium erhält. Da die Folge in Abhängigkeit von einem konkreten z𝒢𝒫𝒞(A) und einem beliebigen α𝒜 abhängig sind, definiert man diese Gaugefunktionale

|p|(α,0)(z):=k=0pkk(α) mitp(t)=k=0pktk

Abschätzung für erste PC-Quasihalbnorm

Für die 𝒫𝒞-Quasihalbnorm und den topologieerzeugenden Quasihalbnormen auf A[t] gilt folgende Abschätzung für n=0:

|p|(α,n)(z)=k=0pk(0,k)(α)Dk0(α)pk0(α)k=0Ck0(α)pk0(α)=|p|(α,n)

Für n=0 wurden daher für alle k0 die Koeffizienten Ck0(α)Dk0(α) definieren.

Bedeutung der Abschätzung

Diese Abschätzung ist wesentlich, um

  • einerseits die Stetigkeit des Algebraisomorphismus τ:AAB bzw. τ1:AA nachzuweisen (siehe auch Elemente mit topologisch großen Potenzen) und
  • andererseits dürfen die Gaugefunktionale ||n(α,z) auch keine feinere Topologie erzeugen, als das Quasihalbnormensystem der Quasihalbnormen ||(α,n) mit α𝒜 und n0.

Induktive Definition des Stetigkeitssequenzen

Seien nun die Quasihalbnormen n(α), ||(α,n) und das 𝒯𝒢𝒫-Gaugefunktional ||n(α,z) bereits gegeben, dann definiert man die nächsten Quasihalbnormen und das 𝒯𝒢𝒫-Gaugefunktional über folgende beiden Lemmata:

Anwendung des PC-Regularitätskriteriums

Zu der gegebenen Quasihalbnormen n(α) kann man mit 𝒫𝒞-Regularitätskriterium ein γ𝒜, eine Folge von Gaugefunktionalen ((n,k)(α))k0 mit positiven Konstanten Dkn+1(α) finden, für die gilt:

  • xn(α)x(n+1,k)(α)Dkn+1(α)xγ für alle xA und k0 und
  • x(n+1,k)(α)zx(n+1,k+1)(α) für alle xA und k0.

Definition eine Stetigkeitssequenz der Multiplikation

Man definiert nun schon einmal xn+1(α):=xγ^ für alle xA, wobei γ^𝒜 mit der Stetigkeit der Multiplikation und dem Topologisierungslemma für Algebren so gewählt wurde, dass für alle x,yA gilt:

xyγxγ^yγ^

Damit erhält man eine Stetigkeitssequenz der Multiplikation mit:

xyn(α)xn+1(α)yn+1(α)

Anwendung - Koeffizientenlemma der Cauchy-Multiplikation

Nun definiert man über das Koeffizientenlemma der Cauchy-Multiplikation zunächst die Koeffizienten für die Quasihalbnormen der Stetigkeitssequenz, damit die Cauchy-Multiplikation auf A[t] stetig wird. Bzgl. der topologischen Algebra (A,𝒜) ist basiserzeugendes Quasihalbnormensystem 𝒜 gegeben aus dem die Halbnorm n+1(α) mit dem 𝒯𝒢𝒫-Regularitätskriterium gewählt wurde. Als K(α,n+1):=max{Kγ,K(α,n)}1 setzt man die Stetigkeitskonstante der Addition einer Quasihalbnorm n+1(α):=γ. Damit gilt u.a. K(α,n+1)K(α,n) und

x+yn+1(α)K(α,n+1)(xn+1(α)+yn+1(α)).

Wahl der Folgen - Koeffizientenlemma der Cauchy-Multiplikation

In dem Koeffizientenlemma der Cauchy-Multiplikation werden die beiden Folgen positiver Zahlen (ak)k0 und (dk)k0 genannt. Diese werden induktiv in Abhängigkeit von n0 und α𝒜 wie folgt gewählt:

  • (ak)k0:=(Ckn(α))n0 (Koeffizienten der Quasihalbnorm ||(α,n))
  • (dk)k0:=(max{Ckn(α)Dkn+1(α),K(α,n+1))n0 (positive Konstanten des 𝒫𝒞-Regularitätskriterium )

Eigenschaften der resultierende Folge aus dem Koeffizientenlemma

Das Koeffizientenlemma der Cauchy-Multiplikation liefert nun eine Folge (Ckn+1(α))k0:=(bk)k0 von positiven Zahlen, die folgende zwei Eigenschaften erfüllt:

  • (KL1) Ckn+1(α)Ckn(α)Dkn+1(α) für alle k0
  • (KL2) K(α,n)i+jCi+jn(α)Cin+1(α)Cjn+1(α) für alle i,j0.

Induktive Definition der Quasihalbnormen

Man definiert auf der Algebra nun induktiv das nächste Element der Stetigkeitssequenz auf A[t] mit:

|p|(α,n+1)=k=0Ckn+1(α)Ckn(α)Dkn+1(α)pkn+1(α)

Dabei genügen die Koeffizienten der Ungleichung Ckn+1(α)Ckn(α)Dkn+1(α) auch dem TGP-Regularitätskriterium.

Indukutive Definition der PC-Quasihalbnorm bzgl. z

Gleichzeitig zu der Quasihalbnormen ||(α,n+1) auf A[t] wird nun auch die 𝒫𝒞-Quasihalbnorm definiert, die man über das 𝒫𝒞-Regularitätskriterium erhält.

|p|(α,n+1)(z):=k=0Ckn(α)pk(n+1,k)(α) mitp(t)=k=0pktk

Abschätzung von PC-Quasihalbnorm in Stetigkeitssequenzen

Für die 𝒫𝒞-Quasihalbnorm und den topologieerzeugenden Quasihalbnormen auf A[t] gilt folgende Abschätzung:

|p|(α,n+1)(z)=k=0Ckn(α)pk(n+1,k)(α)Dkn+1(α)pkn+1(α)k=0Ckn(α)Dkn+1(α)Ckn+1(α)pkn+1(α)|p|(α,n+1)

Für n=0 kann man für alle k0 die Koeffizienten Ck0(α):=Dk0(α) definieren.

Subadditivität mit Stetigkeitskonstante

Das definierte Funktional ||(α,n) ist subadditiv mit Stetigkeitskonstante Kα,n)1, denn

|p+q|(α,n)=k=0Ckn(α)pk+qkn(α)k=0Ckn(α)K(α,n)(pkn(α)+qkn(α))=K(α,n)k=0Ckn(α)pkn(α)+Ckn(α)qkn(α)=K(α,n)(|p|(α,n)+q|(α,n))

Stetigkeit der Cauchy-Multiplkation 1

Die Stetigkeit der Cauchy-Multiplikation in der Polynomalgebra kann man mit der PC-Stetigkeit des Cauchy-Produktes angewendet auf die Stetigkeitssequenz nachweisen.

q(t)=k=0qktk bzw. p(t)=k=0pktk

Stetigkeit der Multiplikation - Polynomalgebra

Mit der Stetigkeit der Multiplikation auf A und der Anwendung des Koeffizientenlemmas der Cauchy-Multiplikation erhält man die Stetigkeit der Multiplikation auf A[t]:

|pq|(α,n)k=0Ckn(α)i=0kpiqkin(α)k=0Ckn(α)K(α,n)ki=0kpiqkin(α)k=0i=0kCkn(α)K(α,n)k=Cik(β)Ckik(β)pin+1(α)qkin+1(α)=k=0i=0kCin+1(α)pkn+1(α)Ckin+1(α)qnkn+1(α)=|p|(α,n+1)|q|(α,n+1)

Topologisierung der Algebraerweiterung

Die Algebraerweiterung wird mit induzierten Quasihalbnormen auf Quotientenraum über die oben definierten Stetigkeitsequenzen topologisiert, die wie folgt definiert ist:

qIn(α,B):=q+In(α,B):=infrI|q+r|n(α)

Dabei bezeichnen man die Äquivalenzklassen von Polynomen in Kurzform mit qIB, wobei diese Mengen wie folgt definiert sind:

qI:=q+I:={q+r:rI}

Man muss hier keine Linksnebenklassen und Rechtsnebenklassen unterscheiden, da die Addition im Vektorraum und die Multiplikation in 𝒫𝒞k-Algebren auch eine kommuntative Cauchy-Multiplikation auf der Polynomalgebra induzieren.

Stetigkeit Algebrahomomorphismus

Sei xA beliebig gewählt, dann gilt für eine beliebige Quasihalbnorm n(α,B) auf dem Quotientenraum B:=A[t]/I die folgende Abschätzung

τ(x)n(α,B)=xIn(α,B)=x+In(α,B):=infrI|x+r|n(α)|x+0A[t]|n(α)=C0n(α)xn(α)

Damit ist τ stetig (siehe Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen).

Struktur der Polynome aus dem Ideal

Betrachten nun das Bild τ(A)B von τ in B. Sei nun A=τ(A)={xI:xI=x+I=τ(x)} gegeben und man betrachtet die Abschätzung für ein beliebiges qA[t] mit r=oqI mit o(t)=zteA. Dabei gilt:

r(t)=k=0rktk=o(t)q(t)=q0+k=1(zqk1qk)tk

Injektivität des Algebrahomomorphismus 1

Um eine Umkehrabbildung von τ1:AA definieren zu können, muss man zeigen, dass τ:AAB injektiv ist, bzw. Kern(τ)={0A}. Wir zeigen nun die Kontraposition von der Implikation für die Injektivität

xKern(τ)x=0A

und zeigen

x=0AxKern(τ) bzw. τ(x)=0B

Injektivität des Algebrahomomorphismus 2

Sei x=0A und mit der Hausdorff-Eigenschaft von (A,𝒜) erhält man ein α𝒜 mit ε:=xα>0 und verwendet ferner folgende Abschätzungen für Quasinormen und das 𝒫𝒞-Regularitätskriterium:

  • xy(0,k)(α)1Kαx(0,k)(α)y(0,k)(α)
  • x(0,k)(α)zx(0,k+1)(α)

Injektivität des Algebrahomomorphismus 3

|x+r|(α,0)|x+r|0(α,z)==D00(α)xq0(0,k)(α)+k=1K(α,0)kDk0(α)zqk1qk(0,k)(α)xq0(0,k)(α)+k=1K(α,0)k1(zqk1(0,k)(α)K(α,0)kqk(0,k)(α))xq0(0,k)(α)+k=1K(α,0)k1qk1(0,k1)(α)K(α,0)kqk(0,k)(α)xq0(0,k)(α)+q0(0,k)(α)1K(α,0)x0(α)εK(α,0)>0

Injektivität Algebrahomomorphismus 4

Über Infimumbildung über alle rI bleibt die Ungleichung erhalten und es gilt:

xI0(α,B):=x+I0(α,B):=infrI|x+r|0(α)1K(α,0)xα>0

Damit gilt auch xI=0B=0A+I für x=0A. Damit ist der Algebrahomomophismus injektiv.

Existenz der Umkehrabbildung

Mit der Injektivität von τ:AAB existiert die Umkehrabbildung von τ1:AA und man kann die Stetigkeit der Umkehrabbildung mit der Stetigkeitssequenzen analog zur Injektivität für beliebige n0 und α𝒜-

Stetigkeit der Umkehrabbildung der Einbettung

|x+r|(α,n+1)|x+r|n+1(α,z)=D0n+1(α)xq0(n,k)(α)+k=1K(α,n)kDkn(α)zqk1qk(n+1,k)(α)=xq0n(α)+k=1K(α,n)kzqk1qkn(α)xq0n(α)+k=1K(α,n)k1zqk1(n,k)(α)K(α,n)kqk(n,k)(α)xq0(n,k)(α)+k=1K(α,n)k1qk1(n,k1)(α)K(α,n)kqk(n,k)(α)xq0(n,k)(α)+q0(n,k)(α)1K(α,n)xn(α)

Begründungen für die Umformungen

  • (1. Gleichungszeile) |q|(α,n)|q|n(α,z) gilt für alle qA[t]
  • (2. Gleichungszeile) Definition von |q|n(α,z) für qA[t] eingesetzt,
  • (3. Gleichungszeile) Dnk(α)1 für alle k0 verwendet,
  • (4. Gleichungszeile)
  • (2. Gleichungszeile)

Teleskopierende Summen

Bei teleskopierenden Summen werden Summen betrachtet, wobei die Summanden selbst Differenzen sind. Aufeinanderfolgende Teilterme heben sich dabei auf. In der obigen Abschätzung bilden die Terme

K(α,n)k1qk1(n,k1)(α)K(α,n)kqk(n,k)(α)

eine Telekopsumme.

Infimumbildung

Durch Infimumbildung über alle Polynome rI bleibt die obige Ungleichung erhalten und man erhält die Stetigkeit von τ1:AA.

x+I(α,n)=infrI|x+r|(α,n)1K(α,n)xn(α)1K(α,n)τ1(x+I)n(α)

Die Stetigkeit τ1(x+I)n(α)K(α,n):=C1>0x+I(α,n) erhält man mit dem Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen.

Umgekehrte Abschätzung

Für die Stetigkeit der Abbildung τ gibt es für alle α𝒜 und alle n0 setzt das Nullpolynom 0A[t]I ein:

x+I(α,n):=infrI|x+r|(α,n)|x+0A[t]|(α,n)=C0n(α)=C2>0xn(α)

Insgesamt ist der Algebraisomorphismus der Einbettung von A in AB:=A[t]/I eine Hömöomorphismus mit τ1(x+I)=x bzw. τ(x)=x+I.

Aufgabe - Algebraisomorphismus und Äquivalenz von p-Halbnormensystemen

In den obigen beiden Abschätzungen wird die Stetigkeit von lineare Abbildung bzw. von Algebrahomomorphismen verwendet, um die Stetigkeit von τ und τ1 über Quasihalbnormen auszudrücken. Wir betrachten nun zwei Quasihalbnormensysteme 𝒜 auf A und ||𝒜×0 auf A[t] und definieren eine weiteres Halbnormensystem ||𝒜×0(τ3) auf A mit

||(α,n)(τ3):=||(α,n)τ3 bzw. |x|(α,n)(τ3):=|τ3(x)|(α,n)

Dabei wird τ3(x)=pA[t] mit p(t)=xt0. Zeigen Sie, dass p-Halbnormensysteme 𝒜 und ||𝒜×0(τ3) auf A äquivalente Quasihalbnormensysteme sind (siehe Äquivalenz (Gaugefunktionalsysteme)).

Quellennachweise

  1. Zelazko Wieslaw, (1984), Concerning characterization of permanently sin- gular elements in commutative locally convex algebras, Mathematical Structures – Computational Mathematics – Mathematical Modelling 2, Sofia, S. 326-333;
  2. Andreas Rohling, Niehaus Engelbert (1995) Verallgemeinerung des Satzes von Gleason-Kahane-Zelazko, K-reguläre Elemente, Schriftenreihe des Mathematischen Instituts der Universität Münster, Serie 3., Herausgeber: George Maltese, Heft 16, S. 79-81

Siehe auch

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