Kurs:Topologische Invertierbarkeitskriterien/LC-Regularität

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Einführung

Wenn wir die 𝒞-Regularität eines Elementes zA für eine lokalkonvexe topologische Algebra (A,𝒜) sprechen, suchen wir nach einer lokalkonvexen Algebraerweiterungen (B,) von (A,𝒜) in der zA invertierbar ist. Dabei besteht

  • 𝒜:={α:α𝒜} und
  • 𝒜~:={α~:α~𝒜~}

aus einem System von Halbnormen, die die Topologie auf A bzw. B erzeugen.

Zielsetzung

Zielsetzung einer lokalkonvexe Algebraerweiterung (B,) zu einer gegebenen topologischen Algebra (A,𝒜) mit zA ist es, die gegebene lokalkonvexe Algebraerweiterung so zu vergrößern, dass diese ein inverses Element z1:=bB in der lokalkonvexen Algebraerweiterung B besitzt. Als topologieerzeugende p-Gaugefunktionale werden hier Halbnormen 𝒜 und 𝒜~ verwendet.

LC-Singularität und topologisch kleine Potenzen

Für kommutative lokalkonvexe Algebren (A,𝒜) mit unital positivem Halbnormensystem 𝒜 erhält man folgende Charakterisierung:

z𝒯𝒦𝒫(A) (topologisch kleine Potenzen) zA C𝓀-singulär

Charakterisierung der LC-Regularität

Für kommutative lokalkonvexe Algebren (A,𝒜) mit unital positivem p-Halbnormensystem 𝒜 erhält man folgende Charakterisierung:

zA erfüllt das LC-Regularitätskriterium zA C𝓀-regulär

LC-Regularitätskriterium

Ein Element zA besitzt genau 𝒞ek-regulär in (A,𝒜)𝒞ek, wenn es für alle α𝒜 ein β𝒜 und eine isotone Folge von Halbnormen ((α,k))k0 mit positiven Konstanten D(α,k) gibt, für die gilt:

  • (LC1) xαx(α,k)D(α,k)xβ für alle xA und k0 und
  • (LC2) x(α,k)zx(α,k+1) für alle xA und k0.

Veranschaulichung

Algebraerweiterung B von A ist hier eine lokalkonvexe Algebra, die ein inverses Element b=z1B zu einem gegebenen zA enthält.

Algebraerweiterung

Lokalkonvexe Algebraerweiterung

Sei 𝒞e die Klasse der lokalkonvex unitalen Algebren und A𝒞e. Die Algebraerweiterung B𝒞e bzw. 𝒞-Erweiterung von A benötigt nach Definition es einen Algebraisomorphismus τ:AAB mit:

  • τ(eA)=eB, wobei eA ist das Einselement von A und eBA das Einselement von B ist.
  • A ist homöomorph zu A; d.h. τ und τ1:AA sind stetig.

Veranschaulichung - Algebraisomorphismus

Algebraerweiterung - Einbettung


Algebraisomorphismus - Einbettung in die Algebraerweiterung

  • Im allgemeinen identifiziert man A mit A und schreibt AB. In der jeweiligen Konstruktion der Algebraerweiterung sieht man, dass die Element aus xA mit Elementen τ(x)=x+IB in einem Quotientenraum B:=A[t]/I identifiziert werden.
  • Sei 𝔘A(0) eine Nullumgebungsbasis der Relativtopologie von B auf A und 𝔘A(0) eine Nullumgebungsbasis von A, dann kann man die Homöomorphie zwischen A und A wie immer über die Topologie ausdrücken:
V𝔘A(0)U𝔘A(0):UV(τ(U)V)U𝔘A(0)V𝔘A(0):VU(τ1(V)U).

Stetigkeit über Halbnormen

Betrachtet man die Halbnormen 𝒜~ und 𝒜 für Nullumgebungen, so lassen sich die oberen beiden Aussagen wie folgt umformulieren (siehe auch Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen):

α𝒜α~𝒜~,C1>0xA:xαC1τ(x)α~ bzw. αC1α~τα~𝒜α𝒜,C2>0xA:τ(x)α~C2xα bzw. α~τC2α.

Wesentliche Schritte bei der Konstruktion der Algebraerweiterung

Wir betrachten zunächst multiplikative kommuntative Algebren (A,A).

  • Ausgehend von (A,A) wird die Polynomalgebra (A[t],||A[t]) mit einer Halbnorm ||A[t] topologisiert.
  • Halbnorm ||A[t] macht A[t] zu einer topologischen Algebra, wobei die Stetigkeit der algebraischen Operationen (insbesondere die Stetigkeit der Cauchy-Multiplikation) nachzuweisen ist.
  • Übergang zu dem Quotientenraum B:=A[t]/I, wobei das Polynom o(t):=zteA das Hauptideal I:=oA[t] definiert und oA[t] ein Repräsentant des Nullvektors 0B:=I=o+I in B ist.
  • Die Konstruktion des Ideals I liefert die algebraische Invertierbarkeit, denn mit b(t):=eAt ist bI:=b+IB=A[t]/I das inverse Element zu zA mit zI:=τ(z)=z+IB mit zIbIeB=0B bzw. zIbI=eB. Die Kommutativität liefert dann, dass auch bIzI=eB gilt.

LC-Charakterisierung nach Zelazko

Zelazko hat die 𝒞ek-regulären Elemente[1] 1984 über die folgende Bedingung charakterisiert. Dabei liefert die von Zelazko angegebene Bedingung unmittelbare eine Topologisierung der Polynomalgebra, wobei die Topologie auf dem Quotientenraum B:=A[t]/I, in der ein gegebenes zA invertierbar ist, immer noch die Punkte von A über den Algebraisomorphismus τ:AAB trennt.

Satz: LC-Charakterisierung nach Zelazko

Sei (A,𝒜)𝒞ek, dann gilt: Ein Element zA ist genau dann 𝒞ek-regulär, falls es für alle α𝒜 ein β𝒜 und eine Folge positiver Zahlen (Dk(α))k0 gibt, so dass

xoαk=1Dk(α)zxk1xkβ

für alle endlichen Folgen (xk)k0coo(A) in A gilt.

Aufgabe für Studierende

Für den Beweis der 𝒞ek-Charakterisierung muss man die Koeffizienten Dk(α)Ck(α) so vergrößeren, dass die Cauchy-Multiplikation auf A[t] stetig ist.

  • Seien |p|α=k:=0Ck(α)pkα die Halbnormen auf B:=A[t]/I. Zeigen Sie, dass die Halbnorm folgende Eigenschaft erfüllt: xIB,αxα für alle α𝒜.
  • Erläutern Sie über die Definition des Ideals, warum das Kriterium von Zelazko die obigen Summen erzeugen.

LC-Charakterisierung über topologische große Potenzen

Die Charakterisierung der 𝒞ek-regulären Elemente kann man als Spezialfall der pseudokonvexen kommutativen Algebren auffassen (siehe 𝒫𝒞-Regularität), wobei für alle p-Halbnormen p=1 gesetzt wird. Die Topologisierung der Polynomalgebra erfolgt dann analog über eine Halbnorm statt Quasihalbnorm (n,k)(α) und damit werden die Koeffizienten pkA von pktk gemessen und gehen mit Ckn(α)pk(n,k)(α) additiv in den Wert des Halbnorm |p|(α,n) ein. Für das genau Vorgehen siehe (siehe 𝒫𝒞-Regularität).

Quellennachweis

  1. Zelazko Wieslaw, (1984), Concerning characterization of permanently singular elements in commutative locally convex algebras, Mathematical Structures – Computational Mathematics – Mathematical Modelling 2, Sofia, S. 326-333

Siehe auch

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