Kurs:Topologische Invertierbarkeitskriterien/Satz p-Normierbarkeit

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Einleitung

Der Satz zur p-Normierbarkeit von topologischen Vektorräumen (V,𝒯) stellt einen Zusammenhang zwischen p-Normierbarkeit und der lokalen Beschränktheit der Topologie 𝒯 her. Lokale Beschränktheit bedeutet dabei, dass eine "beschränkte" Nullumgebung Uo exisitiert. Insgesamt ist Satz über p-Normierbarkeit zusammen mit dem Satz zur Quasinormierbarkeit einer der beiden notwendigen Teilaussagen für den Beweis des Korrespondenzsatzes für p-Normen und Quasinormen (siehe Köthe, Lineare Räume[1])

Korrespondenzsatz p-Normen - Quasinormen - lokale Beschränktheit

Jeder topologische Vektorraum ist genau dann p-normierbar, wenn dieser lokal beschränkt ist. Ebenso ist jeder topologische Vektorraum ist genau dann quasinormierbar, wenn die Topologie lokal beschränkt. Damit erhält man die Äquivalenzaussage des Korrespondenzsatzes:

(A,𝒯A) quasinormierbar (A,𝒯A) lokalbeschränkt (A,𝒯A) p-normierbar .

Satz: p-Normbierbarkeit - Topologische Vektorräume

Ein topologischer Vektorraum (V,𝒯V) ist genau dann p-normierbar, wenn dieser eine p-konvexe beschränkte Nullumgebung besitzt mit 0<p1.

Beweis

Sei V p-normierbar mit p-Norm . {Bε(0)=:Uε}ε>0 sei die Menge der von der p-Norm erzeugten ε-Kugeln um 0.

Beweisschritt 1: Nullumgebung beschränkt

Die Nullumgebung U1/2 ist beschränkt, denn εpU1/2Uε.

Beweisschritt 2: Homogenität - Dreieckungleichung

Aus der Bedingung (Q2) und (Q3) der Definition der p-Norm folgt, dass die Kugel Bε(0V) absolut p-konvex ist, denn es gilt für x,yUε und |λ|p+|μ|p1:

λx+μy|λ|px<ε+|μ|py<ε<(|λ|p+|μ|p)εε.

Beweisschritt 3: Beschränkte Nullumgebung gegeben

Sei umgekehrt U eine beschränkte p-konvexe Nullumgebung, dann enthält U mit der Stetigkeit der Skalarmultiplikation eine kreisförmige Nullumgebung W.


Beweisschritt 4: p-konvexe Darstellung

Sei nun 0V=xΓp(W) mit

x=j=1nαjxj mit xjWU und μp:=j=1n|αj|p1x=j=1n|αj|μ=:βj(αj|αj|μxj)=:yjWU mit |αj|αj|μ|=|αj|αj||=1μ11.

Beweisschritt 5: p-konvexe Darstellung

Man erhält somit eine "p-konvexe Darstellung" von Elementen aus der absolut p-konvexen Menge Γp(W) durch Elemente aus U, denn

x=j=1nβjyj mit yjWU, j=1nβjp=1, βj0

Beweisschritt 5: p-konvexe Darstellung

Da die yjU und U p-konvex gewählt war, gilt Γp(W)U. Insgesamt enthält jede p-konvexe Nullumgebung eine absolut p-konvexe Nullumgebung als Teilmenge und man kann daher U als absolut p-konvex voraussetzen.

Beweisschritt 6: Minkowski-Funktionale beschränkter Mengen

Das Minkowskifunktional U von der beschränkten Menge U und :=Up erzeugen die Topologie auf V. Das Funktional erfüllt die Bedingungen (PN1)(PN2) aus Definition p-Norm.

Beweisschritt 7: Dreiecksungleichung

Es bleibt für x,yV die Dreieckungleichung (PN3) zu zeigen:

λ:=xU+εμ:=yU+εε>0 beliebig xλ,yμU

Beweisschritt 8: Absolut p-konvex

Da U absolut p-konvex ist gilt:

x+y(λp+μp)1p=λ(λp+μp)1pxλ+μ(λp+μp)1pyμUx+y(λp+μp)1pUx+yλp+μp=(xU+ε)p+(yU+ε)p.

Beweisschritt 9:

Da ε>0 beliebig gewählt war, folgt die Behauptung.

Satz: p-Normbierbarkeit - Topologische Algebren

Ein topologischer Vektorraum (A,𝒯A) ist genau dann p-normierbar, wenn dieser eine p-konvexe beschränkte Nullumgebung besitzt mit 0<p1 für die gilt:

C>0x,yA:xypCxpyp

Beweisaufgabe für Studierende

  • Weisen Sie unter Verwendung des Satzes für die Äquivalenz der p-Normierbarkeit und der lokalen Beschränktheit der Topologie und der Eigenschaft der Stetigkeit der Multiplikation die Ungleichung
C>0x,yA:xypCxpyp

Beispiel: Folgenräume

Sei V:={(xn)n:n=1|xn|p<} mit 0<p<1 als Folgenraum gegeben.

  • Zeigen Sie, dass mit xp:=(xn)np:=n=1|xn|p die Menge B1(0V):={(xn)nV:(xn)np<1} eine absolut p-konvexe Menge ist!
  • Starten Sie mit |λ1|p+|λ2|p1 und zeigen Sie, dass λ1x+λ2yB1(0V) für x,yB1(0V) gilt.

Aufgabe: Endlichdimensionale p-normierbare Räume

Sei (V,𝒯V) ein endlichdimensionaler Vektorraum, dessen Topologie 𝒯V durch eine p-Norm p:Vo+ erzeugt wurde. Zeigen Sie, dass die Topologie auch durch eine äquivalente Norm :Vo+ erzeugt werden kann.

Quellennachweis

  1. Gottfried Köthe (1966) Topologische lineare Räume, 15.10, S.162-166.

Siehe auch

Seiteninformation

Diese Lernresource können Sie als Wiki2Reveal-Foliensatz darstellen.

Wiki2Reveal

Dieser Wiki2Reveal Foliensatz wurde für den Lerneinheit Kurs:Topologische Invertierbarkeitskriterien' erstellt der Link für die Wiki2Reveal-Folien wurde mit dem Wiki2Reveal-Linkgenerator erstellt.