Kurs:Funktionentheorie/Satz von der Gebietstreue

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Aussage

Es sei U ein Gebiet und f:U eine holomorphe, nicht konstante Funktion. Dann ist f(U) ein Gebiet.

Beweis

Bei Satz von der Gebietstreue muss man zeigen, dass f(U) ein Gebiet ist, d.h. die Menge f(U)

  • ist zusammenhängend und
  • offen.

Der Beweis gliedert sich diese beiden Teile.

Beweis 1: zusammenhängend

Wir zeigen, dass aus f stetig und U zusammenhängend folgt, dass auch f(U) zusammenhängend ist.

Beweis 2: zusammenhängend

Seien w1,w2f(U) beliebig gewählt. Dann gibt z1,z2U mit f(z1)=w1 und f(z2)=w2. Da U zusammenhängend ist, gibt es ein Weg γ:[a,b]U mit γ(a)=z1 und γ(b)=z2.

Beweis 3: zusammenhängend

Weil f stetig ist und γ:[a,b]U ein stetig Weg in U ist, so ist auchγf:=fγ ein stetiger Weg in f(U), für den gilt:

γf(a)=f(γ(a))=f(z1)=w1 und γf(b)=f(γ(b))=f(z2)=w2

Beweis 4: offen

Es bleibt zu zeigen, dass f(U) offen ist, sei dazu w0f(U) und z0U mit f(z0)=w0. Wir betrachten nun die Menge der w0-Stellen

S(f,w0):={zU | f(z)=w0}

Beweis 5: offen - Identitätssatz

Nach dem Identitätssatz kann die Menge S(f,w0):={zU | f(z)=w0} keine Häufungspunkte in f(U) haben. Hätte eine S(f,w0)f(U) Häufungspunkte in f(U), dann wäre die holomorphe Funktion f:U konstant mit f(z)=w0 für alle zU.

Beweis 6: offen - Umgebungen

Wenn die Menge S(f,w0) der w0-Stellen von f keine Häufungspunkte hat, kann man eine Umgebung VU von z0 so wählen, in der z0 die einzige w0-Stelle ist. Sei r>0 so gewählt, dass D¯r(z0)V gilt.

Beweis 7: offen

Dann definieren wir die kleinste untere Schranke für den Abstand von f(z) zu w0, wobei z auf dem Kreisrand von Dr(z0) liegt.

ε:=infzDr(z0)|f(z)w0|>0

Dabei ist ε>0, weil f stetig ist und auf der kompakten Menge Dr(z0) ein Minimum annimmt. Mit D¯r(z0)V kann auf dem Rand keine w0-Stellen liegen.

Beweis 8: offen - Maximumsprinzip

Wir zeigen, dass Dε3(w0)f(U) gilt. Sei dazu |ww0|<ε3. Wir zeigen nun durch Widerspruch, dass dies beliebige wDε3(w0) als Bild von f getroffen wird.

Beweis 9: offen - Maximumsprinzip

Angenommen, es wäre f(z)w für alle zD¯r(z0). Dann nimmt |g| mit g(z):=f(z)w auf Dr(z0) ein von Null verschiedenes Minimum an. Da f nicht konstant ist, muss dieses Minimum auf Dr(z0) liegen (sonst ist h(z):=1f(z)w nach dem Maximumprinzip konstant. Wenn h konstant ist, müsste dann auch f konstant sein (Widerspruch zur Voraussetzung).

Beweis 9: offen

Da w0f(U) beliebig gewählt wurde und für jedes w0f(U) eine ϵ3-Umgebung Dϵ3(w0)f(U) erhalten, die in f(U) ist f(U)=w0f(U)Dϵ3(w0) als Vereinigung von offenen Mengen wieder offen.

Siehe auch

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en:Complex Analysis/Openness theorem theorem of territorial loyalty