Kurs:Stochastik/Varianz

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Varianz

Der Erwartungswert E(X) dient als Maß der zentralen Lage der Verteilung PX von X. Wir definieren ein Streuungs- (Schwankungs-) Maß der Verteilung PX.

Definition - Varianz, Standardabweichung

Ist X:Ω Zufallsvariable auf (Ω,𝒮,P) und ist E(X2)<, so heißt Var(X)=E(XE(X))2=E((XE(X))2) Varianz von X, und σ(X)=Var(X) Standardabweichung von X. Zur Existenz der Erwartungswerte siehe obigen Satz i).

Satz

i) Falls E(X2)<, so auch E(X)<,E(Xa)2<, für alle a.

ii) Es gilt E(X2)=0 und Var(X)=0 genau dann, wenn X=0 und X=const., P fast überall.

Beweis

i) Wegen |x|<1+x2 gilt

X|x|PX({x})1+Xx2PX({x})<.

Wegen (Xa)22x2+2a2 gilt

X(Xa)2PX({x})2Xx2PX({x})+2a2<.

ii) Die Darstellung E(X2)=wX2(w)pw=0, bzw. Formel 2 zur Varianz.

Aufgaben

  • Führen Sie den Beweis für stetige Wahrscheinlichkeitsverteilungen!
  • Betrachten Sie die Cauchy-Verteilung und begründen Sie, warum die Varianz der Cauchy-Verteilung nicht existiert.

Formeln zur Varianz von X

  • Var(X)=xX(Ω)((xE(X))2)Px({x})
  • Var(X)=wΩ((X(w)E(X))2)pw
  • Var(X)=E(X2)(E(X))2
denn: Var(X)=E(X22XE(X)+E(X2))=E(X2)(E(X))2
(allgemein: E(Xa)2=Var(X)+(E(X)a)2,a=0 liefert die untere Gleichung.)
Var(aX+b)=a2Var(X) für a,bP,σ(aX+b)=(a(σ(X)))

Bemerkung

1. Denkt man sich PX{X} als eine Massenverteilung (Gesamtmasse =1), so entspricht E(X) dem Schwerpunkt und Var(X) dem Trägheitsmoment.

2. Ist X eine Zufallsvariable mit E(X2)<, so gilt für die sogenannte Standardisierte von X, d.i. X*=XE(X)σ(X), E(X*)=0,Var(X*)=1=σ(X*).

Beispiel

X:ΩΩ={1,...,n},PX Gleichverteilung auf Ω. Dann ist:
E(X)=12(n+1)
E(X2)=14i=1ni2=16(n+1)(2n+1)
Var(X)16(n+1)(2n+1)14n(+1)2=112(n21)


Siehe auch

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