Kurs:Stochastik/Kovarianz

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Einführung

Betrachtet man nun verschiedene Zufallsvariablen, so bilden nach der Betrachtung der Verteilungsparameter einzelner Zufallsgrößen nun Maße für den Zusammenhang zweier Zufallsvariablen X und Y.

Definition - Kovarianz

Für Zufallsvariablen X und Y auf (Ω,𝒮,P) mit E(X2)<,E(Y2)< definiert

Cov(X,Y)=E((XE(X))(YE(Y)))

die Kovarianz von X und Y

Definition - Korrelationskoeffizienten

Für Zufallsvariablen X und Y auf (Ω,𝒮,P) mit E(X2)<,E(Y2)< definiert

ρ(X,Y)=Cov(X,Y)σ(X)σ(Y)mit ρ(X,Y)[1,1]

(sofern σ(X)σ(Y)>0) den Korrelationskoeffizienten (nach Pearson) von X und Y, welcher angibt, ob ein positiver/negativer linearer Zusammehang zwischen den ZV existiert.

Definition - unkorrelliert

Zwei Zufallsvariablen X und Y auf (Ω,𝒮,P) mit E(X2)<,E(Y2)< heißen unkorreliert, falls Cov(X,Y)=0.

Bemerkung - Kovarianz und Korrelationskoeffizient

Zum Studium der Größen Cov und ρ benötien wir den folgenden Satz.

Satz - Cauchy-Schwarzsche-Ungleichung

Für die Zufallsvariablen X,Y mit E(X2)<,E(Y2)< gilt:

i) E|XY|<

ii) Cauchy-Schwarzsche-Ungleichung:

(E(XY))2E(X2)E(Y2)

iii) Das Gleichheitszeichen in ii) gilt genau dann, wenn es Zahlen a,b gibt mit a2+b2>0 und

aX(w)+bY(w)=0 (P fast überall lin. abh.).

Beweis (1 + 2)

1. Aus der Ungleichung 2|xy|x2+y2 folgt E(|XY|)<, d.i. i).

2. Sei E(X2)=0. Dann ist nach 2.2 i) X(w)=0 für alle w mit pw>0 und es gilt E(XY)=0 und das Gleichheitszeichen in der Cauchy-Schwarzschen-Ungleichung. Ferner ist die Gleichung erfüllt (mit a=1,b=0).

Beweis (3)

3. Sei E(X2)>0. Zunächst gilt für ein beliebiges c:

(*) 0E(cXY)2=c2E(X2)2cE(XY)+E(Y2)

Einsetzten von c=E(XY)E(X2) liefert:

0(E(XY))2E(X2)2(E(XY))2E(X2)+E(Y2)

oder

0E(Y2)(E(XY))2E(X2), d.h. die Cauchy-Schwarzsche Ungleichung.

Beweis (4)

Hier gilt das Gleichheitszeichen genau dann, wenn es in (*) gilt, d. h. wenn glt:

(**) E(cXY)2=0

Aus (**) folgt über ii) die Gleichung aus iii) mit a=c,b=1. Umgekehrt folgt auch aus iii) die Gleichung (**).

Folgerungen (1)

1. Aus

(+) E(X2)<,E(Y2)<

folgt also die Existenz des Erwartungswertes von XY: E(XY)<.

Im Fall der Unabhängigkeit der X,Y benötigen wir in 1.5 anstatt (+) nur E|X|<,E|Y|<.

Aus (+) folgt die Existenz der Kovarianz (Cov(X,Y)). In der Tat, in der Formel

(++) Cov(X,Y)=E[XYYE(X)X(E(Y)+E(X)E(Y)]

existieren gemäß 2.2 i) und i) sämtliche Erwartungswerte.

Folgerungen (2 - 3)

2. Formel (++) vereinfacht sich zur "Verschiebungsformel":

Cov(X,Y)=E(XY)E(X)E(Y)

3. Setzt man in die Cauchy-Schwarzsche Ungleichung XE(X),YE(Y) ein (anstatt X,Y), so erhält man

(Cov(X,Y))2σ2(X)σ2(Y)

d.h. es gilt 1ρ(X,Y)1.

Folgerungen (4)

4. |ρ(X,Y)|=1 genau dann, wenn

Y(w)E(Y)=c(X(w)E(X))

für alle w mit pw>0.

Interpretation: ρ(X,Y) ist ein Maß für den linearen Zusammenhang von X und Y.

Eigenschaften der Varianz und Kovarianz (1)

Sei E(X2)<,E(Y2)< vorausgesetzt.

a) Cov(aX+b,aY+b)=aaCov(X,Y)

Insbesondere:

Cov(X*,Y*)=ρ(X*,Y*)=ρ(X,Y)

für X*=(XE(X))/σ(X), Y*=(YE(Y))/σ(Y).

b) Cov(X,Y)=Cov(Y,X),Cov(X,X)=Var(X)

Eigenschaften der Varianz und Kovarianz (2)

c) Var(X1+...+Xn)=i=1nVar(Xi)+ijCov(Xi,Xj)

Insbesondere gilt für paarweise unkorrelierte (d.h. Cov(Xi,Xj)=0, für ij) X1,...,Xn die "Formel von Bienaymé":

Var(X1+...+Xn)=i=1nVar(Xi)

d) X,Y unabhängig X,Y unkorreliert.

Beweis

Zu c): Wegen der letzten Formel im Abschnitt "Formeln zur Varianz von X" und a) können wir annehmen, dass E(Xi)=0. Dann gilt:

Var(X1+...Xn)=E(X1+...+Xn)2=E(i=1nXi2+ijXiXj)
=i=1nE(Xi2)+ijE(XiXj)

Zu d): X,Y unabhängig E(XY)=E(X)E(Y)Cov(X,Y)=0 (Verschiebungsformel).

Siehe auch

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