Kurs:Mathematische Modellierung der Planetenbahnen/Relativistischer Einfluss

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Die relativistische Störkraft

In der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) wird Gravitation nicht als Kraft sondern als Folge einer Krümmung von Raum und Zeit aufgefasst. Durch die stärkere Raumkrümmung in der Nähe von Gravitationsquellen wie der Sonne tritt ein störendes Potential der Form

UART=J2GMmc2r3

auf. Dabei ist m die Masse des sich bewegenden Körpers und J dessen Drehimpuls. M ist die Masse des zentralen Objekts (Sonne) und r der Abstand des sich bewegenden Körpers zu diesem. G ist die Gravitationskonstante und c die Lichtgeschwindigkeit.

Hieraus kann die Kraft

FART=dUARTdre^r=GMmr23J2m2c2r2e^r

ermittelt werden. Die Störfunktion ist somit durch

ε(ART)(r)=3J2m2c2r23ars2r2

gegeben. Hierbei wurde die Näherung J2mαa mit der Großen Halbachse a der Bewegung durchgeführt und der Schwarzschildradius

rs=2GMc2

eingeführt. Für die Sonne beträgt dieser in etwa rs3km.

Die Verschiebung des Perihels

Mit

ε(ART)r|r=a=3rsa2

lässt sich so die Verschiebung des Perihels über

ΔψT=360(a2εr)r=a

zu

ΔψT(ART)=3603rs2a

bestimmen. Für den Merkur ergibt sich mit a58106km in 100 Jahren daher eine Perihelverschiebung von etwa 42, was dem fehlenden Wert aus den klassischen Berechnungen entspricht.

Siehe auch