Kurs:Mathematische Modellierung der Planetenbahnen/Einflüsse anderer Planeten
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Formulierung des Problems
Es soll das eingeschränkte Dreikörperproblem mit einer großen Zentralmasse (der Sonne) und zwei kleinen Massen (Merkur) und (ein weiterer Planet) betrachtet werden. Die Position der Sonne wird durch beschrieben, die Positionen der beiden anderen Planeten durch und . Die Körper unterliegen nur ihrer gegenseitigen Gravitation, so dass die Bewegungsgleichungen durch
gegeben sind. Mit der Einführung von , und der reduzierten Masse lässt sich die Bewegungsgleichung für den Relativvektor zwischen und auf die Form
bringen. Hierin ist wie im Zweikörperproblem definiert. Da die Situation für das Sonnensystem von Interesse ist kann die Näherungen durchgeführt werden. Es soll im Besonderen die Bewegung des Merkurs untersucht werden, so dass dessen Position relativ zur Sonne und die Position eines weiteren Planeten mit Masse relativ zur Sonne beschreiben. Für können bekannte Lösungen aus dem Zweikörperproblem angesetzt werden. So ist die zu lösende Bewegungsgleichung durch
gegeben.
Näherungen zur Vereinfachung
Merkur ist der innerste Planet des Sonnensystems, so dass stets gilt und entsprechend genähert werden kann. Mit dem Winkel zwischen und kann die Bewegungsgleichung so auf
umgeformt werden. Wird nun durch
ausgedrückt, so lässt sich
finden.
Langfristige Effekte
Es sollen Effekte auf langen Zeitskalen betrachtet werden. Der Winkel stellt verschiedene Konstellationen dar. Auf lange Sicht wird jede Konstellation realisiert, so dass über diese gemittelt werden kann. Dies wird erreicht, indem über den Winkel gemäß
gemittelt wird. Dabei ist die genaue Lage der Grenzen im Integral irrelevant, solange sie ein Intervall der Länge abdecken.
Auf diese Weise lässt sich die mittlere Kraft auf den Merkur durch
bestimmen. (Hierbei wird angenommen, dass von unabhängig ist. D.h. es wird implizit angenommen, dass die Bahn der äußeren Planeten durch Kreise genähert werden kann.)
Störkraft und Störfunktion
Der erste Term
entspricht der Kraft der Sonne auf den Merkur. Der zweite Term wird durch den äußeren Planeten verursacht und als Störkraft
bezeichnet. Die Funktion
wird als Störfunktion bezeichnet und ist für die weitere Betrachtung die essentielle Größe.
Siehe auch
- Weiteres lässt sich in den Wikipedia-Artikeln Dreikörperproblem und Bahnstörung einsehen.