Lineare Funktion

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Als lineare Funktion wird oft (insbesondere in der Schulmathematik) eine Funktion f: der Form

f(x)=mx+n;m,n,

also eine Polynomfunktion höchstens ersten Grades, bezeichnet.

Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine lineare Abbildung im Sinne der linearen Algebra, sondern um eine affine Abbildung, da die Linearitätsbedingung im Allgemeinen nicht erfüllt ist. Man spricht deswegen auch von einer affin-linearen Funktion. Um eine lineare Abbildung bzw. lineare Funktion im Sinne der linearen Algebra handelt es sich nur im Spezialfall n=0, also f(x)=mx. Solche Funktionen werden auch als homogene lineare Funktion oder Proportionalität bezeichnet. In Anlehnung an diese Bezeichnung wird die Funktion für den Fall n0 auch allgemeine lineare Funktion oder linear-inhomogene Funktion genannt. In diesem Artikel wird die häufig verwendete Bezeichnung lineare Funktion beibehalten.

Lineare Funktionen gehören zu den relativ einfachen Funktionen in der Mathematik. Sie sind stetig und differenzierbar. Viele Probleme lassen sich für lineare Funktionen leicht lösen; daher versucht man oft, komplizierte Problemstellungen durch lineare Zusammenhänge zu approximieren.

Graph

Steigungsdreiecke am Graph der linearen Funktion x12x+2

Der Graph einer linearen Funktion ist eine Gerade. In kartesischen Koordinaten (x|y) gilt

y=mx+n

mit reellen Zahlen m und n, wobei x (die Abszisse) eine unabhängige und y (die Ordinate) die abhängige Variable ist.

Es gibt zahlreiche andere Bezeichnungskonventionen für den Funktionsterm, z. B. ax+b, mx+c, mx+b oder mx+t. In Österreich wird häufig y=kx+d verwendet, in der Schweiz hingegen y=mx+q. In Belgien findet man auch y=mx+p oder y=kx+t.

Diese Darstellung bezeichnet man auch als die Normalform einer linearen Funktion. Ihre zwei Parameter lassen sich wie folgt interpretieren:

Der Graph einer linearen Funktion verläuft nie parallel zur y-Achse, da damit einem x mehr als ein y zugeordnet wäre, was in Widerspruch zur definitorisch geforderten (Rechts-)Eindeutigkeit einer Funktion stünde.

Bestimmung des Funktionsterms aus zwei Punkten

Steigung einer linearen Funktion durch zwei gegebene Punkte

Es wird vorausgesetzt, dass die Punkte (x1|y1) und (x2|y2) auf dem Graphen der linearen Funktion f liegen und voneinander verschieden sind.

Die Steigung m lässt sich berechnen mit

m=y2y1x2x1.

Der y-Achsenabschnitt n ergibt sich mit

n=y1mx1 oder n=y2mx2.

Der gesuchte Funktionsterm f(x) ist also gegeben durch

f(x)=y2y1x2x1x+(y1y2y1x2x1x1)

oder einfacher durch

f(x)=y2y1x2x1(xx1)+y1.

Zusammenfassung

Funktionsgleichung

Eine Funktion f mit f(x)=mx+n heißt lineare Funktion. Im Fall m0 wird „ganzrationale Funktion 1. Grades“ oder „Polynom 1. Grades“ als Bezeichnung verwendet.
Die graphische Darstellung des Funktionsgraphen ist eine Gerade.

Achsenschnittpunkte

Schnittpunkt P mit der x-Achse: P(xP|0)f(xP)=0
Schnittpunkt Q mit der y-Achse: Q(0|yQ)yQ=f(0)

Steigung

Die Steigung tanα des Graphen einer linearen Funktion f lässt sich als Koeffizient m aus der Funktionsgleichung f(x)=mx+n ablesen.

Aus den Koordinaten zweier Punkte der Geraden wird sie so berechnet:

tanα=f(x2)f(x1)x2x1=y2y1x2x1=ΔyΔx

Funktionsgleichung aufstellen

  • Die Steigung m und ein Punkt P1(x1|y1), der auf der Geraden liegt, seien bekannt.
Ansatz: f(x)=mx+n
P1(x1|y1)f(x1)=y1mx1+n=y1n=y1mx1
  • Die Koordinaten zweier Punkte P1(x1|y1) und P2(x2|y2), die auf der Geraden liegen, seien bekannt.
Zuerst wird der Steigungsfaktor m=y2y1x2x1 berechnet, dann damit n:
P1(x1|y1)f(x1)=y1mx1+n=y1n=y1mx1
oder
P2(x2|y2)f(x2)=y2mx2+n=y2n=y2mx2

Schnittpunkt zweier Geraden

Ansatz: f(x)=g(x)
Die Lösung xS dieser Gleichung ist die x-Koordinate des Schnittpunktes der beiden Geraden.
yS=f(xS)=g(xS) ist dann die y-Koordinate dieses Schnittpunktes S(xS|yS).

Grenzwerte

Ist bei einer Funktion f(x)=mx+n der Koeffizient m positiv, so gilt limxf(x)= und limxf(x)=. Der Graph entwickelt sich von „unten links“ nach „oben rechts“. Ist m jedoch negativ, gilt limxf(x)= und limxf(x)=. Der Graph verläuft also von „oben links“ nach „unten rechts“. Beim Sonderfall m=0 liegt eine konstante Funktion vor, es gilt also limxf(x)=limxf(x)=n, der Graph verläuft in diesem Fall parallel zur x-Achse.

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Literatur

  • Manfred Leppig: Lernstufen Mathematik. Girardet 1981, ISBN 3-7736-2005-5, S. 61–74.

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