Kurs:Mathematische Modellbildung/Themen/Sprache und Semantische Netze/Mathematische Theorie
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Modellierungszyklus 1
mathematische Theorie des 1. Modellierungszyklus (Sek I und Sek II)
Berechnung arithmetisches Mittel 1
- benötigt um Durchschnittspunkte der Epochen zu bestimmen
- durchgeführt mit Tabellenkalkulationsprogramm
- gibt Zentrum einer Verteilung an ("Mittelpunkt der Messwerte")
- keine Auskunft über Streuung der Werte
Berechnung arithmetisches Mittel 2
- für eine Zahlenmenge :
- Bsp.:
Bruch als Anteil
- benötigt um Merkmale der Gedichte in Tabelle darzustellen
- Bsp.: 5 von 14
Umwandlung Brüche in Prozentschreibweise
- benötigt um prozentuale Angaben in Tabelle zu erstellen
- Prozent: von Hundert
- Prozente: Brüche, die im Nenner den Wert 100 haben
- Bruch in Prozentschreibweise bringen: Nenner auf 100 kürzen/erweitern oder Zehntel- und Hundertstelstelle als Prozentzahl verwenden
- Bsp. 1:
- Bsp. 2:
kartesisches Koordinatensystem
kartesisches Koordinatensystem 1
- benötigt um Punkte der Gedichte darzustellen, spätere Berechnung Abstände im ℝ3
- Darstellung: mit GeoGebra
- Koordinatensystem im euklidischen Raum ℝ3: System von 3 skalierten Geraden, die durch einen gemeinsamen Punkt (Ursprung O) verlaufen und nicht in einer Ebene liegen
- kartesisches Koordinatensystem: Achsen bilden jeweils rechte Winkel (Renè Descartes) bzw. gebildet durch 3 paarweise zueinander orthogonalen Vektoren
kartesisches Koordinatensystem 2
- Punkt im Raum: eineindeutiges Zahlentripel (x,y,z)
- Elemente x,y,z: Koordinaten des Punktes
- im Raum: Punkt P hat eineindeutigen Ortsvektor (x,y,z Koordinaten des Punktes, e1,e3,e3 Einheitsvektoren)
Darstellung der Punkte im ℝ3
- benötigt um Punkte der Gedichte darzustellen, spätere Berechnung Abstände im ℝ3
- Darstellung: mit GeoGebra
- Bsp.: Punkt P(3,4,5) -> von Ursprung drei Einheiten in Richtung positiver x-Achse, vier Einheiten in Richtung positiver y-Achse und 5 Einheiten in Richtung positiver z-Achse
Abstand zweier Punkte im ℝ3
- benötigt um Radius Kugeln zu bestimmen, Testgedichte zu Epochen zuzuordnen
- Darstellung: mit GeoGebra
Herleitung über die Quaderdiagonale 1

- gesucht: Abstand P(p1,p2,p3) und Q(q1,q2,q3) im Raum
- P,Q als Eckpunkte eines achsenparallelen Quaders im kartesischen Koordinatensystem
- Abstand PQ entspricht Raumdiagonale Quader
Herleitung über die Quaderdiagonale 2

- Kantenlängen des Quaders entsprechen Betrag der Differenz der Koordinaten
- , ,
Herleitung über die Quaderdiagonale 3
- alle Kanten Quader orthogonal zueinander (,da achsenparallel) PAB, PBQ rechtwinklige Dreiecke
- Satz des Pythagoras zur Berechnung und anwendbar
Herleitung über die Quaderdiagonale 4
- durch Einsetzen der zweiten in die erste Gleichung erhält man:
- wegen Quadrieren auch Reihenfolge möglich
- in Formel werden die Koordinaten des Verbindungsvektors quadriert
Beispiel: Herleitung über die Quaderdiagonale
Bsp.: P(1,2,3), Q(6,7,8)
- dann: A(6,2,3), B(6,7,3)
Satz des Pythagoras 1

- rechtwinkligen Dreiecken: Summe der Flächeninhalte der Kathetenquadrate gleich dem Flächeninhalt des Hypotenusenquadrates
Satz des Pythagoras 2
Berechnung von Seitenlängen im rechtwinkligen Dreieck
- z.B.
Beispiel: Satz des Pythagoras
a=3 b=4
Vektoren im ℝ3 1
- Vektor: eine Größe, zu deren vollständiger Beschreibung neben einer Zahl die Angabe einer Richtung erforderlich ist.
- Ortsvektor eines Punktes A hat die selben Koordinaten wie A: A(x,y,z)
Vektoren im ℝ3 2
- Verbindungsvektor: Vektor, der 2 Punkte P,Q verbindet
- Koordinaten des Verbindungsvektors entsprechen Koordinatendifferenzen der Punkte
- P(p1,p2,p3), Q(q1,q2,q3)
Abstandsberechnung mithilfe von Vektorrechnung
- Länge des Verbindungsvektors zweier Punkte: Abstand der Punkte
- Länge Verbindungsvektor durch Betrag Verbindungsvektor (Norm des Verbindungsvektor)
Beispiele: Vektoren im ℝ3, Abstandsberechnung mithilfe von Vektorrechnung 1
- Ortsvektor zu Punkt P
- P(1,3,5)
- Koordinaten Verbindungsvektor
- P(1,3,5), Q(2,4,6)
Beispiele: Vektoren im ℝ3, Abstandsberechnung mithilfe von Vektorrechnung 2
Länge Verbindungsvektor durch Betrag Verbindungsvektor (Norm des Verbindungsvektor)
- P(1,3,5), Q(2,4,6)
Topologie, Metrik, Normen
Topologie
- Topologie: Teilgebiet der Mathematik -> ermöglicht intuitive Lagebeziehungen wie „Nähe“
- topologische Räume werden definiert, in dem man beispielsweise Norm auf Grundräumen definiert
- Topologie: Mengensystem bestehend aus Teilmengen (offene Mengen) einer Grundmenge für die, die Axiome
- (T1)
- (T2) für alle
- (T3) Für eine beliebige Indexmenge und gilt für alle :
- Menge mit Topologie auf : typologischer Raum
Metrik
- Metrik : Zuordnung von Abstand zwischen zu Elementen aus Grundraum
- Definition:
- Sei beliebige Menge
- Abbildung heißt Metrik auf , wenn für beliebige Elemente
- von folgende Axiome erfüllt sind:
- (M1) Trennung:
- (M2) Symmetrie:
- (M3) Dreiecksungleichung:
- Nichtnegativität:
Norm 1
- Norm auf Vektorräumen:
- - Abbildung von einem Vektorraum über einem Körper der reellen oder komplexen Zahlen in
- - ordnet jedem Vektor seine Länge zu
Norm 2
- Definition:
- Sei ein -Vektorraum und
- Abbildung heißt Norm, wenn Axiome (N1),(N2),(N3) erfüllt sind:
- (N1) Definitheit: für alle
- (N2) absolute Homogenität: für alle und
- (N3) Dreiecksungleichung: für alle
Norm 3
- normierter Raum / metrischer Raum: normierter Raum ist zugleich metrischer Raum
- - Norm ordnet Vektor seine Vektorlänge zu
- - Mit der Norm kann man über eine Metrik definieren
Beispiele: Normen für Vektoren 1
- euklidische Norm (2-Norm):
- Definition:
- beschreibt im und die Länge von Vektoren
- Bsp.:
Beispiele: Normen für Vektoren 2
- nicht verwendete Normen:
- 1-Norm:
- Definition:
- Bsp.:
- Maximum-Norm:
- Definition:
- Bsp.:
Kugelgleichung 1
- benötigt um Kugeln der Epochen zu definieren
- Darstellung: mit GeoGebra
- Definition Kugel: Menge aller Punkte X des Raumes, die von einem gegebenen Punkt M den Abstand r haben, ist die Kugel(fläche) k mit Mittelpunkt M und Radius r.
Kugelgleichung 2
- Vektorform der Kugelgleichung:
- Koordinatenform der Kugelgleichung für und :
(ergibt sich aus Anwendung skalarer Multiplikation auf Vektorform)
Beispiel: Kugelgleichung
M(2,3,4), r=5
- Vektorform:
- Koordinatenform:
Modellierungszyklus 2
mathematische Theorie des 2. Modellierungszyklus (Universitätsniveau)
vektorwertige Funktionen
- benötigt zum Aufstellen der Funktion f für die Zuordnung
- Zielmenge ist Vektorraum ()
- Struktur Definitionsmenge nicht relevant
- Bsp.: ,
Funktionen mehrerer Veränderlicher
- benötigt zur Bestimmung der Fehlerfunktion und für Berechnungen anhand dieser
- Definitionsbereich ist Teilmenge von (n Veränderliche)
- ordnet durch Funktion f n-Tupel aus eine reelle Zahl zu
- Bsp.: ,
Normen 1
- benötigt zur Berechnung des Fehlers der Funktion f, Aufstellen der Fehlerfunktion, Berechnung Vektorlänge Gradient
- Norm auf Vektorräumen:
- - Abbildung von einem Vektorraum über einem Körper der reellen oder komplexen Zahlen in
- - ordnet jedem Vektor seine Länge zu
Normen 2
- Definition:
- Sei ein -Vektorraum und
- Abbildung heißt Norm, wenn Axiome (N1),(N2),(N3) erfüllt sind:
- (N1) Definitheit: für alle
- (N2) absolute Homogenität: für alle und
- (N3) Dreiecksungleichung: für alle
Normen 3
- normierter Raum / metrischer Raum: normierter Raum ist zugleich metrischer Raum
- - Norm ordnet Vektor seine Vektorlänge zu
- - Mit der Norm kann man über eine Metrik definieren
Beispiele: Normen für Vektoren 1
- euklidische Norm (2-Norm):
- Definition:
- beschreibt im und die Länge von Vektoren
- Bsp.:
Beispiele: Normen für Vektoren 2
- nicht verwendete Normen:
- 1-Norm:
- Definition:
- Bsp.:
- Maximum-Norm:
- Definition:
- Bsp.:
Fehlerrechnung
- benötigt zur Berechnung des Fehlers von f, Aufstellen der Fehlerfunktion E zu f
- beschäftigt sich mit dem Einfluss von Messfehlern (Abweichungen der Messwerte von wahren Werten) auf das Messergebnis
- Bsp. anhand unserer Modellierung: Messfehler treten bei den Funktionswerten unserer Funktion f auf, da diese von den "perfekten" Zuordnungen abweichen.
quadratischer Fehler
- quadratische Differenz zwischen den berechneten Werten und den wahren Werten
- Gesamtfehler durch Berechnung der Summe der quadratischen Differenzen zwischen den berechneten Werten und den wahren Werten
- durch das Quadrieren: positiv und differenzierbar (-> Gradientenabstiegsverfahren)
Beispiel: quadratischer Fehler
- Bsp. für einen Wert:
- ,
Fehlerfunktion
- Funktion zur Bestimmung des Fehlers einer ursprünglichen Funktion f
- Funktion bestehend aus der Summe der quadrierten Differenzen der Funktionswerte von f und der wahren Werte (-> quadratischer Fehler)
- feste Werte von f werden zu Variablen umgewandelt, damit diese Werte verbessert werden können (Fehler minimiert) -> Funktionswerte von f sollen dadurch so nah wie möglich an den wahren Werten liegen
- Funktionswert von E abhängig von den festen Werten von f
Prinzip der kleinsten Fehlerquadrate 1
- Verfahren zur Ausgleichsrechnung
- Ausgleichsrechnung: math. Optimierungsmethode, um Parameter einer Funktion bestimmen, um diese Funktion bestmöglich an wahre Werte anzunähern
- Bestimmen, ob die Funktion f ein guter Ersatz für eine Funktion ist, die die wahren Werte ausgibt.
- Bestimmen der Summe der Fehlerquadrate (-> quadratischer Fehler) -> darstellbar durch Funktion F
- je kleiner Summe der Fehlerquadrate, desto besser Funktion f zum approximieren der wahren Werte
Prinzip der kleinsten Fehlerquadrate 2
- Fehlerquadrate zeigen den Abstand des wahren Wertes vom Funktionswert f (euklidische Norm/Länge eines Vektors) -> je kürzer Fehlervektor, desto besser ist Funktion f
- Ziel: Erstellen eines Fehlervektors mit der Länge 0
- Idee: Verwendung der Differentialrechnung auf von Parametern abhängige Fehlerfunktion E (gibt Fehler der Funktion aus) um Fehlerquadrate zu minimieren
- -> finden des Minimums der Funktion E
Gradientenabstiegsverfahren
- benötigt zur Optimierung der Funktion f (Minimierung des Fehlers)
- Verfahren, um Optimierungsprobleme zu lösen
- hier: Verfahren zum Finden des Minimums einer Funktion mehrerer Veränderlicher (mehrdimensional)
Gradientenabstiegsverfahren allgemein
- Einsetzbarkeit: zur Minimierung einer reellwertigen, differenzierbaren Funktion
- Optimierungsproblem:
- sehr langsame Konvergenz
- negativer Gradient zeigt in Richtung stärkster Abfall der Funktionswerte von f
- Annäherung an das Minimum in Schritten (Schrittweite wird festgelegt und muss bei Überspringen des Minimums möglicherweise verkleinert werden)
Vorgehen Gradientenabstiegsverfahren 1
- Abbruchbedingung: durch Iterationsschritte wird Stelle gefunden, an der der Gradient von f der Nullvektor ist
- Gradient ist nicht Nullvektor: Normierung des Gradienten auf Länge 1, multiplizieren mit Schrittweite αj
- halbieren der Schrittweite, wenn nach dem Iterationsschritt Funktionswert nicht minimiert wird
Vorgehen Gradientenabstiegsverfahren 2
- Start: Auswählen einer Stelle x(0) aus Definitionsbereich von f, für die das Minimum angenähert werden soll
- Richtung des steilsten Abstiegs: bestimmt durch (negativer Gradient von f an Stelle x)
- -> stellt Richtungsvektor dar, der in Richtung des steilsten Abfalls zeigt -> in diese Richtung müssen Variablen verändert werden
- falls Abbruch des Verfahren (lokales Minimum gefunden)
- Normierung des Richtungsvektors: durch mit der euklidischen Norm
- -> der Richtungsvektor erhält dadurch die Länge 1
Vorgehen Gradientenabstiegsverfahren 3
- Veränderung der x-Werte:
- falls keine Optimierung des Funktionswertes durch Addition der x(j) mit der Schrittweite multipliziert mit dem normierten Richtungsvektor entstanden ist: bleibt x(j) im nächsten Iterationsschritt gleich, ansonsten wird x(j) mit der Schrittweite multipliziert mit dem normierten Richtungsvektor addiert und bildet dadurch x(j+1)
Vorgehen Gradientenabstiegsverfahren 4
- Festlegen der Schrittweite: Verwendung der anfangs gewählten Schrittweite αj bis keine Optimierung des Funktionswertes mehr durch den Iterationsschritt entsteht -> dann Halbierung αj
- (könnte auch anstatt einer Halbierung durch Multiplikation mit einem festgelegten Faktor () verändert werden)
Differentialrechnung
- Berechnung lokaler Veränderungen von Funktionen
- 1.Ableitung: gibt Steigung der Funktion an
- Ableitung der Funktion (entspricht Tangentensteigung im Punkt)
- Anwendung: Bestimmen von Extremwerten
- Bsp.:
Ableitungsregeln
- Faktorregel:
- Bsp.:
- Produktregel :
- Bsp.:
- Quotientenregel :
- Bsp.:
- Kettenregel :
- Bsp.:
partielle Ableitung 1
- Ableitung Funktion , die von mehreren Veränderlichen abhängt
- "Festhalten" aller Veränderlicher bis auf eine Veränderliche xi
- -> Entstehung Funktion, die nur von einer Veränderlichen xi abhängt
- Berechnung der Ableitung nach xi, andere Veränderliche werden wie Konstanten behandelt
partielle Ableitung 2
- Bezeichnungen:
- n Ableitungen pro Funktion möglich
- -> "gesammelt" in einem Vektor: Gradient von f
Beispiel: partielle Ableitung
Gradient
- Spaltenvektor, der alle partiellen Ableitungen einer Funktion f mit mehreren Veränderlichen enthält
- an Stelle x0:
- zeigt in Richtung des stärksten Anstiegs
Beispiel: Gradient
- Stelle
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