Kurs:Mathematische Modellbildung/Themen/Sprache und Semantische Netze/Mathematische Theorie

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Modellierungszyklus 1

mathematische Theorie des 1. Modellierungszyklus (Sek I und Sek II)

Berechnung arithmetisches Mittel 1

  • benötigt um Durchschnittspunkte der Epochen zu bestimmen
  • durchgeführt mit Tabellenkalkulationsprogramm
  • gibt Zentrum einer Verteilung an ("Mittelpunkt der Messwerte")
  • keine Auskunft über Streuung der Werte

Berechnung arithmetisches Mittel 2

  • für eine Zahlenmenge A={a1,a2,,an}:
x¯={a1+a2++an}n=1nk=1nak
  • Bsp.: A={2,3,6,7}
x¯=2+3+6+74=92

Bruch als Anteil

  • benötigt um Merkmale der Gedichte in Tabelle darzustellen
  • Anteil=BruchteilGanzes
  • Bsp.: 5 von 14 =514

Umwandlung Brüche in Prozentschreibweise

  • benötigt um prozentuale Angaben in Tabelle zu erstellen
  • Prozent: von Hundert
  • Prozente: Brüche, die im Nenner den Wert 100 haben
  • Bruch in Prozentschreibweise bringen: Nenner auf 100 kürzen/erweitern oder Zehntel- und Hundertstelstelle als Prozentzahl verwenden
  • Bsp. 1: 420=20100=20%
  • Bsp. 2: 2:70,2857140,2929%

kartesisches Koordinatensystem

kartesisches Koordinatensystem 1

  • benötigt um Punkte der Gedichte darzustellen, spätere Berechnung Abstände im ℝ3
  • Darstellung: mit GeoGebra
  • Koordinatensystem im euklidischen Raum ℝ3: System von 3 skalierten Geraden, die durch einen gemeinsamen Punkt (Ursprung O) verlaufen und nicht in einer Ebene liegen
  • kartesisches Koordinatensystem: Achsen bilden jeweils rechte Winkel (Renè Descartes) bzw. gebildet durch 3 paarweise zueinander orthogonalen Vektoren

kartesisches Koordinatensystem 2

  • Punkt im Raum: eineindeutiges Zahlentripel (x,y,z)
  • Elemente x,y,z: Koordinaten des Punktes
  • im Raum: Punkt P hat eineindeutigen Ortsvektor OP=xe1+ye2+ze3 (x,y,z Koordinaten des Punktes, e1,e3,e3 Einheitsvektoren)

Darstellung der Punkte im ℝ3

  • benötigt um Punkte der Gedichte darzustellen, spätere Berechnung Abstände im ℝ3
  • Darstellung: mit GeoGebra
  • Bsp.: Punkt P(3,4,5) -> von Ursprung drei Einheiten in Richtung positiver x-Achse, vier Einheiten in Richtung positiver y-Achse und 5 Einheiten in Richtung positiver z-Achse

Abstand zweier Punkte im ℝ3

  • benötigt um Radius Kugeln zu bestimmen, Testgedichte zu Epochen zuzuordnen
  • Darstellung: mit GeoGebra

Herleitung über die Quaderdiagonale 1

Quader zur Berechnung der Abstände zweier Punkte im Raum
  • gesucht: Abstand P(p1,p2,p3) und Q(q1,q2,q3) im Raum
  • P,Q als Eckpunkte eines achsenparallelen Quaders im kartesischen Koordinatensystem
  • Abstand PQ entspricht Raumdiagonale Quader

Herleitung über die Quaderdiagonale 2

Quader zur Berechnung der Abstände zweier Punkte im Raum
  • Kantenlängen des Quaders entsprechen Betrag der Differenz der Koordinaten
  • |PA|=a1=q1p1, |AB|=a2=q2p2, |BQ|=a3=q3p3

Herleitung über die Quaderdiagonale 3

  • alle Kanten Quader orthogonal zueinander (,da achsenparallel) PAB, PBQ rechtwinklige Dreiecke
  • Satz des Pythagoras zur Berechnung |d| und |PQ| anwendbar
|PQ|2=d2+a32
d2=a12+a22

Herleitung über die Quaderdiagonale 4

  • durch Einsetzen der zweiten in die erste Gleichung erhält man:
|PQ|2=a12+a22+a32=(q1p1)2+(q2p2)2+(q3p3)2
|PQ|=(q1p1)2+(q2p2)2+(q3p3)2
  • wegen Quadrieren auch Reihenfolge (p1q1)2 möglich
  • in Formel werden die Koordinaten des Verbindungsvektors PQ=qp=(q1p1q2p2q3p3) quadriert

Beispiel: Herleitung über die Quaderdiagonale

Bsp.: P(1,2,3), Q(6,7,8)

dann: A(6,2,3), B(6,7,3)
|PA|=a1=q1p1=61=5
|AB|=a2=q2p2=72=5
|BQ|=a3=q3p3=83=5
|PQ|2=a12+a22+a32=(5)2+(5)2+(5)2=75
|PQ|=(5)2+(5)2+(5)2=75

Satz des Pythagoras 1

Satz des Pythagoras
  • rechtwinkligen Dreiecken: Summe der Flächeninhalte der Kathetenquadrate gleich dem Flächeninhalt des Hypotenusenquadrates
  • c2=a2+b2

Satz des Pythagoras 2

Berechnung von Seitenlängen im rechtwinkligen Dreieck

z.B. c=a2+b2

Beispiel: Satz des Pythagoras

a=3 b=4

c2=a2+b2=32+42=25c=a2+b2=32+42=25=5

Vektoren im ℝ3 1

  • Vektor: eine Größe, zu deren vollständiger Beschreibung neben einer Zahl die Angabe einer Richtung erforderlich ist.
  • Ortsvektor OA eines Punktes A hat die selben Koordinaten wie A: A(x,y,z) OA=(xyz)

Vektoren im ℝ3 2

  • Verbindungsvektor: Vektor, der 2 Punkte P,Q verbindet
  • Koordinaten des Verbindungsvektors PQ entsprechen Koordinatendifferenzen der Punkte
P(p1,p2,p3), Q(q1,q2,q3)
PQ=(q1p1q2p2q3p3)

Abstandsberechnung mithilfe von Vektorrechnung

  • Länge des Verbindungsvektors zweier Punkte: Abstand der Punkte
  • Länge Verbindungsvektor durch Betrag Verbindungsvektor (Norm des Verbindungsvektor)
  • |A|=|(xAyAzA)|=(xA)2+(yA)2+(zA)2
  • |PQ|=|(q1p1q2p2q3p3)|=(q1p1)2+(q2p2)2+(q3p3)2

Beispiele: Vektoren im ℝ3, Abstandsberechnung mithilfe von Vektorrechnung 1

  • Ortsvektor zu Punkt P
P(1,3,5) OP=(135)
  • Koordinaten Verbindungsvektor PQ
P(1,3,5), Q(2,4,6)
PQ=(q1p1q2p2q3p3)=(214365)=(111)

Beispiele: Vektoren im ℝ3, Abstandsberechnung mithilfe von Vektorrechnung 2

Länge Verbindungsvektor durch Betrag Verbindungsvektor (Norm des Verbindungsvektor)

P(1,3,5), Q(2,4,6)
|PQ|=|(214365)|=(21)2+(43)2+(65)2=(1)2+(1)2+(1)2=3

Topologie, Metrik, Normen

Topologie
  • Topologie: Teilgebiet der Mathematik -> ermöglicht intuitive Lagebeziehungen wie „Nähe“
  • topologische Räume werden definiert, in dem man beispielsweise Norm auf Grundräumen definiert
  • Topologie: Mengensystem 𝒯 bestehend aus Teilmengen (offene Mengen) einer Grundmenge 𝒳 für die, die Axiome
(T1) ,𝒳𝒯
(T2) 𝒰𝒱𝒯 für alle 𝒰,𝒱𝒯
(T3) Für eine beliebige Indexmenge und 𝒰i𝒯 gilt für alle 𝒾: 𝒾𝒰i𝒯
  • Menge 𝒳 mit Topologie 𝒯 auf 𝒳: typologischer Raum (𝒯,𝒳)
Metrik
  • Metrik 𝒹: Zuordnung von Abstand 𝒹(𝓍,𝓎) zwischen 𝓍,𝓎 zu Elementen 𝓍,𝓎𝒳 aus Grundraum 𝒳
  • Definition:
Sei 𝒳 beliebige Menge
Abbildung 𝒹:𝒳×𝒳 heißt Metrik auf 𝒳, wenn für beliebige Elemente
𝓍,𝓎,𝓏 von 𝒳 folgende Axiome erfüllt sind:
(M1) Trennung: 𝒹(𝓍,𝓎)=0𝓍=𝓎
(M2) Symmetrie: 𝒹(𝓍,𝓎)=𝒹(𝓎,𝓍)
(M3) Dreiecksungleichung: 𝒹(𝓍,𝓎)𝒹(𝓍,𝓏)+𝒹(𝓏,𝓎)
  • Nichtnegativität: 𝒹(𝓍,𝓎)0
Norm 1
  • Norm auf Vektorräumen:
- Abbildung von einem Vektorraum 𝒱 über einem Körper 𝕂 der reellen oder komplexen Zahlen in 0+
- ordnet jedem Vektor 𝓍𝒱 seine Länge 𝓍 zu
Norm 2
  • Definition:
Sei 𝒱 ein 𝕂-Vektorraum und :𝒱0+,𝓍𝓍
Abbildung heißt Norm, wenn Axiome (N1),(N2),(N3) erfüllt sind:
(N1) Definitheit: 𝓍=0𝓍=0 für alle 𝓍𝒱
(N2) absolute Homogenität: λ𝓍=|λ|𝓍 für alle 𝓍𝒱 und λ𝕂
(N3) Dreiecksungleichung: 𝓍+𝓎𝓍+𝓎 für alle 𝓍,𝓎𝒱
Norm 3
  • normierter Raum / metrischer Raum: normierter Raum (𝒱,) ist zugleich metrischer Raum
- Norm ordnet Vektor 𝓋𝒱 seine Vektorlänge 𝓋 zu
- Mit der Norm kann man über 𝒹(𝓍,𝓎):=𝓍𝓎 eine Metrik definieren
Beispiele: Normen für Vektoren 1
  • euklidische Norm (2-Norm):
  • Definition: 2:n,x2:=i=1n|xi|2
  • beschreibt im 2 und 3 die Länge von Vektoren
  • Bsp.: |(234)|2=(2)2+(3)2+(4)2=29
Beispiele: Normen für Vektoren 2
  • nicht verwendete Normen:
  • 1-Norm:
  • Definition: 1:n,x1:=|x1|+|x2|++|xn|
  • Bsp.: |(234)|1=|2|+|3|+|4|=9
  • Maximum-Norm:
  • Definition: max:n,xmax:=max{|x1|,|x2|,,|xn|}
  • Bsp.: |(234)|max=max{|2|,|3|,|4|}=4

Kugelgleichung 1

  • benötigt um Kugeln der Epochen zu definieren
  • Darstellung: mit GeoGebra
  • Definition Kugel: Menge aller Punkte X des Raumes, die von einem gegebenen Punkt M den Abstand r haben, ist die Kugel(fläche) k mit Mittelpunkt M und Radius r.
k[M,r]={X3;XM=r}

Kugelgleichung 2

  • Vektorform der Kugelgleichung: (XM)2=r2
  • Koordinatenform der Kugelgleichung für X=(xyz) und M=(xMyMzM): (xxM)2+(yyM)2+(zzM)2=r2

(ergibt sich aus Anwendung skalarer Multiplikation auf Vektorform)

Beispiel: Kugelgleichung

M(2,3,4), r=5

Vektorform: ((xyz)(234))2=52
Koordinatenform: (x2)2+(y3)2+(z4)2=52

Modellierungszyklus 2

mathematische Theorie des 2. Modellierungszyklus (Universitätsniveau)

vektorwertige Funktionen

  • benötigt zum Aufstellen der Funktion f für die Zuordnung
  • Zielmenge 𝒱 ist Vektorraum (f:𝒟𝒱)
  • Struktur Definitionsmenge 𝒟 nicht relevant
  • Bsp.: f:2, f(x)=(x23x)

Funktionen mehrerer Veränderlicher

  • benötigt zur Bestimmung der Fehlerfunktion und für Berechnungen anhand dieser
  • Definitionsbereich 𝒟 ist Teilmenge von n (n Veränderliche)
  • ordnet durch Funktion f n-Tupel aus n eine reelle Zahl zu
  • f:n𝒟
  • Bsp.: f:2, f(x1,x2)=x12+x2

Normen 1

  • benötigt zur Berechnung des Fehlers der Funktion f, Aufstellen der Fehlerfunktion, Berechnung Vektorlänge Gradient
  • Norm auf Vektorräumen:
- Abbildung von einem Vektorraum 𝒱 über einem Körper 𝕂 der reellen oder komplexen Zahlen in 0+
- ordnet jedem Vektor 𝓍𝒱 seine Länge 𝓍 zu

Normen 2

  • Definition:
Sei 𝒱 ein 𝕂-Vektorraum und :𝒱0+,𝓍𝓍
Abbildung heißt Norm, wenn Axiome (N1),(N2),(N3) erfüllt sind:
(N1) Definitheit: 𝓍=0𝓍=0 für alle 𝓍𝒱
(N2) absolute Homogenität: λ𝓍=|λ|𝓍 für alle 𝓍𝒱 und λ𝕂
(N3) Dreiecksungleichung: 𝓍+𝓎𝓍+𝓎 für alle 𝓍,𝓎𝒱

Normen 3

  • normierter Raum / metrischer Raum: normierter Raum (𝒱,) ist zugleich metrischer Raum
- Norm ordnet Vektor 𝓋𝒱 seine Vektorlänge 𝓋 zu
- Mit der Norm kann man über 𝒹(𝓍,𝓎):=𝓍𝓎 eine Metrik definieren

Beispiele: Normen für Vektoren 1

  • euklidische Norm (2-Norm):
Definition: 2:n,x2:=i=1n|xi|2
beschreibt im 2 und 3 die Länge von Vektoren
Bsp.: |(234)|2=(2)2+(3)2+(4)2=29

Beispiele: Normen für Vektoren 2

  • nicht verwendete Normen:
  • 1-Norm:
Definition: 1:n,x1:=|x1|+|x2|++|xn|
Bsp.: |(234)|1=|2|+|3|+|4|=9
  • Maximum-Norm:
Definition: max:n,xmax:=max{|x1|,|x2|,,|xn|}
Bsp.: |(234)|max=max{|2|,|3|,|4|}=4

Fehlerrechnung

  • benötigt zur Berechnung des Fehlers von f, Aufstellen der Fehlerfunktion E zu f
  • beschäftigt sich mit dem Einfluss von Messfehlern (Abweichungen der Messwerte von wahren Werten) auf das Messergebnis
  • Bsp. anhand unserer Modellierung: Messfehler treten bei den Funktionswerten unserer Funktion f auf, da diese von den "perfekten" Zuordnungen abweichen.

quadratischer Fehler

  • quadratische Differenz zwischen den berechneten Werten und den wahren Werten
F(ti)=(|(f(ti)z(ti))|)2
  • Gesamtfehler durch Berechnung der Summe der quadratischen Differenzen zwischen den berechneten Werten und den wahren Werten
  • durch das Quadrieren: positiv und differenzierbar (-> Gradientenabstiegsverfahren)

Beispiel: quadratischer Fehler

  • Bsp. für einen Wert:
f(ti)=(234), z(ti)=(100)
(|f(t1)z(t1)|)2=(|(234)(100)|)2=(|(134)|)2=(12+32+42)2=26

Fehlerfunktion

  • Funktion zur Bestimmung des Fehlers einer ursprünglichen Funktion f
  • Funktion bestehend aus der Summe der quadrierten Differenzen der Funktionswerte von f und der wahren Werte (-> quadratischer Fehler)
  • feste Werte von f werden zu Variablen umgewandelt, damit diese Werte verbessert werden können (Fehler minimiert) -> Funktionswerte von f sollen dadurch so nah wie möglich an den wahren Werten liegen
  • Funktionswert von E abhängig von den festen Werten von f

Prinzip der kleinsten Fehlerquadrate 1

  • Verfahren zur Ausgleichsrechnung
  • Ausgleichsrechnung: math. Optimierungsmethode, um Parameter einer Funktion bestimmen, um diese Funktion bestmöglich an wahre Werte anzunähern
  • Bestimmen, ob die Funktion f ein guter Ersatz für eine Funktion ist, die die wahren Werte ausgibt.
  • Bestimmen der Summe der Fehlerquadrate (-> quadratischer Fehler) -> darstellbar durch Funktion F
  • je kleiner Summe der Fehlerquadrate, desto besser Funktion f zum approximieren der wahren Werte

Prinzip der kleinsten Fehlerquadrate 2

  • Fehlerquadrate zeigen den Abstand des wahren Wertes vom Funktionswert f (euklidische Norm/Länge eines Vektors) -> je kürzer Fehlervektor, desto besser ist Funktion f
(f(ti)z(ti))2=i=1n|f(ti)z(ti)|2
  • Ziel: Erstellen eines Fehlervektors mit der Länge 0
  • Idee: Verwendung der Differentialrechnung auf von Parametern abhängige Fehlerfunktion E (gibt Fehler der Funktion aus) um Fehlerquadrate zu minimieren
-> finden des Minimums der Funktion E

Gradientenabstiegsverfahren

  • benötigt zur Optimierung der Funktion f (Minimierung des Fehlers)
  • Verfahren, um Optimierungsprobleme zu lösen
  • hier: Verfahren zum Finden des Minimums einer Funktion mehrerer Veränderlicher (mehrdimensional)

Gradientenabstiegsverfahren allgemein

  • Einsetzbarkeit: zur Minimierung einer reellwertigen, differenzierbaren Funktion f:n
  • Optimierungsproblem: minxn f(x)
  • sehr langsame Konvergenz
  • negativer Gradient zeigt in Richtung stärkster Abfall der Funktionswerte von f
  • Annäherung an das Minimum in Schritten (Schrittweite wird festgelegt und muss bei Überspringen des Minimums möglicherweise verkleinert werden)

Vorgehen Gradientenabstiegsverfahren 1

  • Abbruchbedingung: durch Iterationsschritte wird Stelle gefunden, an der der Gradient von f der Nullvektor ist
  • Gradient ist nicht Nullvektor: Normierung des Gradienten auf Länge 1, multiplizieren mit Schrittweite αj
  • halbieren der Schrittweite, wenn nach dem Iterationsschritt Funktionswert nicht minimiert wird

Vorgehen Gradientenabstiegsverfahren 2

  • Start: Auswählen einer Stelle x(0) aus Definitionsbereich von f, für die das Minimum angenähert werden soll
  • Richtung des steilsten Abstiegs: bestimmt durch Grad(f(x(j)))n (negativer Gradient von f an Stelle x)
-> stellt Richtungsvektor dar, der in Richtung des steilsten Abfalls zeigt -> in diese Richtung müssen Variablen verändert werden
  • falls Grad(f(x(j)))=0 Abbruch des Verfahren (lokales Minimum gefunden)
  • Normierung des Richtungsvektors: durch d(j)=Grad(f(x(j)))Grad(f(x(j))): mit der euklidischen Norm x:=(x1,,xn):=k=1nxk2
-> der Richtungsvektor erhält dadurch die Länge 1

Vorgehen Gradientenabstiegsverfahren 3

  • Veränderung der x-Werte: x(j+1)={x(j)+α(j)d(j),wenn f(x(j)+α(j)d(j))<f(x(j))  (Verbesserung) x(j),sonst 
falls keine Optimierung des Funktionswertes durch Addition der x(j) mit der Schrittweite multipliziert mit dem normierten Richtungsvektor entstanden ist: bleibt x(j) im nächsten Iterationsschritt gleich, ansonsten wird x(j) mit der Schrittweite multipliziert mit dem normierten Richtungsvektor addiert und bildet dadurch x(j+1)

Vorgehen Gradientenabstiegsverfahren 4

  • Festlegen der Schrittweite: Verwendung der anfangs gewählten Schrittweite αj bis keine Optimierung des Funktionswertes mehr durch den Iterationsschritt entsteht -> dann Halbierung αj
α(j+1)={α(j),wenn f(x(j)+α(j)d(j))<f(x(j)) (Verbesserung) α(j)2,sonst 
(könnte auch anstatt einer Halbierung durch Multiplikation mit einem festgelegten Faktor δ (0<δ<1) verändert werden)

Differentialrechnung

  • Berechnung lokaler Veränderungen von Funktionen
  • 1.Ableitung: gibt Steigung der Funktion an
  • Ableitung der Funktion (entspricht Tangentensteigung im Punkt)
  • Anwendung: Bestimmen von Extremwerten
  • Bsp.: f(x)=x2+3x
f(x)=2x+3

Ableitungsregeln

  • Faktorregel: f(x)=c*g(x)>f(x)=c*g(x)
Bsp.: f(x)=2*x3>f(x)=6*x2
  • Produktregel :f(x)=g(x)*h(x)>f(x)=g(x)*h(x)+g(x)*h(x)
Bsp.: f(x)=x3*x5>f(x)=3x2*x5+x3*5x4=3x7+5*x7=8*x7
  • Quotientenregel : f(x)=g(x)h(x)>f(x)=h(x)*g(x)g(x)*h(x)h(x)2
Bsp.: f(x)=x3x5>f(x)=x5*3*x2x3*5*x4(x5)2=3*x75*x7x10=2x3
  • Kettenregel :f(x)=g(h(x))>f(x)=g(h(x))*h(x)
Bsp.:f(x)=(x4+5)2>f(x)=2*(x4+5)*4*x3

partielle Ableitung 1

  • Ableitung Funktion f:n, die von mehreren Veränderlichen abhängt
  • "Festhalten" aller Veränderlicher bis auf eine Veränderliche xi
-> Entstehung Funktion, die nur von einer Veränderlichen xi abhängt
  • Berechnung der Ableitung nach xi, andere Veränderliche werden wie Konstanten behandelt

partielle Ableitung 2

  • Bezeichnungen: dfdxi=𝒟if=fxi=δif
  • n Ableitungen pro Funktion möglich
-> "gesammelt" in einem Vektor: Gradient von f
grad(f)=(f)=(dfdx1,,dfdxn)T=(𝒟1f,,𝒟nf)T

Beispiel: partielle Ableitung

f(x1,x2)=x12+2x1x2

(δ1f)(x)=dfdx1=2x1+2x2
(δ2f)(x)=dfdx2=2x1

Gradient

  • Spaltenvektor, der alle partiellen Ableitungen einer Funktion f mit mehreren Veränderlichen enthält
  • grad(f)=(f)=(fx1fan)
  • an Stelle x0: grad(f)(x0)=(f)(x0)=(fx1(x0)fxn(x0))
  • zeigt in Richtung des stärksten Anstiegs

Beispiel: Gradient

f(x1,x2)=x12+2x1x2

(δ1f)(x)=dfdx1=2x1+2x2
(δ2f)(x)=dfdx2=2x1
grad(f)(x)=(f)(x)=(2x1+2x22x1)
Stelle x0=(2,3)
grad(f)(2,3)=(f)(2,3)=(22+2322)=(104)

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