Kurs:Funktionentheorie/Beispielrechnung mit Laurentreihen

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In dieser Lernresource werden gebrochen rationale Funktionen in Laurent-Reihen entwickelt, um das Residuum ablesen zu können.

Von einer gebrochen rationalen Funktion zur Laurent-Reihe

Gegeben ist zunächst eine einfache gebrochen-rationale Funktion der Form:

  • f:G mit
  • G:={a},a
  • f(z):=1a+z

Ziel ist die Entwicklung in eine Laurent-Reihe mit Entwicklungspunkt zo.

Definition von Konstanten

Wir definieren folgende weitere Konstanten, die für die bessere Sichtbarkeit der Operationen verwendet werden.

  • b:=a
  • c:=bzo=azo
  • cn:=1(bzo)n+1=1(zoa)n+1
  • q:=zz0c

Umformung in eine Laurent-Reihe

Sei zo=a, dann gilt:

f(z)=1a+z=1bz  (b:=a)=1bzo+zo=0z=1(bzo)(zzo)=1(bzo=c)(zzo)=1c(zzo)=1c11zzoc=1c11zzoc:=q=1c11q=1cn=0+qn=n=0+(zzo)nc(n+1)=n=0+(zzo)n(zoa)n+1=n=0+1(zoa)n+1cn:=(zzo)n=n=0+cn(zzo)n

Das Residuum resz0(f)=0, da bei der Laurent-Entwicklung im Hauptteil nur die Koeffizienten 0 auftreten (d.h. der Hauptteil verschwindet).

Aufgaben

  • Warum benötigt man für die obige Berechnungen der Larent-Reihe (bzw. Potenzreihe) die Voraussetzung zo=a?
  • Berechnen Sie die Laurentreihe für zo=a und geben Sie das Residuum der Laurententwicklung für f(z):=1a+z in zo=a an!

Faktorisierte Potenzen mit Entwicklungspunkt im Nenner

Definition der Funktion g

Gegeben ist zunächst eine einfache gebrochen-rationale Funktion der Form:

  • g:G mit
  • G:={a},a
  • g(z):=1(zzo)m(a+z)

Ziel ist die Entwicklung in eine Laurent-Reihe mit Entwicklungspunkt zo{a}.

Definition von Konstanten

Wir definieren folgende weitere Konstanten, die für die bessere Sichtbarkeit der Operationen verwendet werden.

  • c:=zoa
  • cn:=1(b+zo)n+1=1(zoa)n+1
  • q:=zzoc=zzozoa

Umformung in eine Laurent-Reihe

g(z)=1(zzo)m(a+z)=1(zzo)m1a+z  (c:=zoa)=1(zzo)m1zoa11zzozoa=1(zzo)m1c11q=1(zzo)m1cn=0+qn=n=0+(zzo)ncn+1=1(zzo)mn=0+(zzo)n(zoa)n+1=1(zzo)mn=0+1(zoa)n+1cn:=(zzo)n=1(zzo)mn=0+cn(zzo)n=n=m+cn+m(zzo)n

Das Residuum resz0(g)=c1+m=1(bzo)1+m+1=1(bzo)m=1(zoa)m.

Laurent-Reihe mit unendlich vielen Summanden im Hauptteil

Gegeben ist zunächst eine einfache gebrochen-rationale Funktion der Form:

  • h:G mit
  • G:={a},a{a}
  • h(z):=(zz0)mz+a

Ziel ist die Entwicklung in eine Laurent-Reihe mit Entwicklungspunkt zo{a}.

Definition von Konstanten

Wir definieren folgende weitere Konstanten, die für die bessere Sichtbarkeit der Operationen verwendet werden.

  • b:=z0a
  • cn:=bn
  • q:=bzzo=z0+azzo

Umformung in eine Laurent-Reihe mit m=1

h(z)=zz0z+a=zz0zzo+zo=0+a=zz0(zzo)(zoa)=b=zz0(zzo)b=11bzz0=11bzzo:=q=n=0+qn=n=0+bn(zzo)n=n=0+bn(zzo)n=n=0cn(zzo)n

Das Residuum resz0(h)=c1=b1=zoa.

Umformung in eine Laurent-Reihe mit m>1

h(z)=(zz0)mz+a=(zz0)mzzo+zo=0+a=(zz0)m(zzo)(zoa)=b=(zz0)m(zzo)b=(zz0)m11bzz0=(zz0)m11bzzo:=q=(zz0)m1n=0+qn=(zz0)m1n=0+bn(zzo)n=(zz0)m1n=0+bn(zzo)n=(zz0)m1n=0cn(zzo)n=n=0cn(zzo)n+m1=n=m1cm1n(zzo)n

Als Residuum für n=1 erhält man resz0(h)=cm1(1)=cm=bm=(zoa)m

Siehe auch

en:Complex Analysis/Example Computation with Laurent Series