Kurs:Analysis I/Kapitel III: Die elementaren Funktionen/§3 Die Hyperbelfunktionen
Definition 1 (Hyperbelfunktionen)
- Für alle erklären wir den Cosinus hyperbolicus durch
- den Sinus hyperbolicus durch
- den Tangens hyperbolicus durch
- und den Cotangens hyperbolicus durch
Satz 1
- Die Hyperbelfunktionen sind in stetig differenzierbar und es gelten für die folgenden Differentiationsregeln:
Beweis
Wir beachten die obige Definition der Hyperbelfunktionen durch die trigonometrischen Funktionen. Von den ersten beiden Differentiationsregeln berechnen wir
Unter Verwendung von Satz 9 aus §2 ermitteln wir die dritte Differentiationsregel:
Satz 2 (Additionstheorem für die Hyperbelfunktionen)
- Für alle gelten die folgenden Identitäten:
- Des Weiteren gilt für alle die Identität
Beweis
Mit dem Additionstheorem berechnen wir von (4) die erste Gleichung:
Weiter ermitteln wir für alle :
q.e.d.
Satz 3
- Die ungerade Funktion vermöge ist in streng monoton steigend und wir haben das asymptotische Verhalten
Beweis
Wegen der Ungleichung
ist die Funktion Sinus hyperbolicus auf streng monoton steigend. Weiter ist eine gerade Funktion, da dieses auch für zutrifft und es gilt
Gemäß §1 ist und erfüllt und wir erhalten
Aus der Eigenschaft folgen nun alle weiteren Aussagen.
q.e.d.
Satz 4
- Die ungerade Funktion vermöge ist im Intervall streng monoton steigend und es gilt
Beweis
Wegen für alle ist die Funktion Cosinus hyperbolicus im Intervall streng monoton steigend. Weiter gilt . Da die Cosinusfunktion gerade ist, folgt
Wegen der asymptotischen Eigenschaften der Exponentialfunktion ist die Bedingung
erfüllt. Schließlich folgt noch , denn ist eine gerade Funktion.
q.e.d.
Satz 5
- Die Gesamtheit der reellen Stammfunktionen vom Cosinus hyperbolicus bzw. vom Sinus hyperbolicus sind gegeben durch
- mit den reellen Integrationskonstanten
Satz 6
- Für den Tangens hyperbolicus gilt
- mit der reellen Integrationskonstante .