Lineares Gleichungssystem/n Variablen/Lösungsraum ist (a 1,...,a n)/Aufgabe/2/Lösung

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Man beachte, dass der Lösungsraum eines linearen Gleichungssystems Ax=b ein affiner Unterraum der Form x0+Kern(A) ist, wobei x0 eine spezielle Lösung ist, also Ax0=b gilt. Im Falle dieser Aufgabe sucht man eine Matrix AK(n1)×n, sodass diese genau den durch den Vektor aKn{0} aufgespannten Unterraum (hier eine Gerade!) besitzt. Nach der Vorüberlegung kann x0 wegen der hier speziellen Form der Lösungsmenge nur ein Element aus dem Kern von A sein und wir können ohne Einschränkung, x0=0Kn wählen. Wählen wir b=0Kn1, so ist die (eindimensionale) Lösungsmenge also genau der Kern von A. Nach der Dimensionsformel für lineare Abbildungen gilt n=dim(Kn)=dim(Kern(A))+dim(Bild(A))=1+dim(Bild(A)),

da A:KnKn1,xAx linear ist. Aus Dimensionsgründen muss Bild(A)=Kn1 gelten. Da die n Spalten von A nun Bild(A)=Kn1 aufspannen, sind (n1)-viele davon linear unabhängig. Daher genügt es, eine Matrix AK(n1)×n mit Rang(A)=n1 mit dem von a aufgespannten Unterraum als Kern(A). Da der Vektor aKn nicht der Nullvektor ist, existieren n1 linear unabhängige zu a orthogonale Vektoren z1,,zn1Kn (siehe unten für Details!). Das bedeutet, dass ziTa=0 für i=1,,n1. Wählt man die ziT als i-te Zeile von A (i=1,,n1), so gilt Aλa=λAa=0 für alle λK, womit das lineare Gleichungssystem Ax=0 den geforderten Lösungsraum besitzt.

Die Zeilen ziT von A können wir so wählen, dass für zwei aufeinanderfolgenden Einträge ai und ai+1 von a für das Skalarprodukt stets ziTa=diai+eiai+1=0 für geeignete di,eiK gilt. Zur Konstruktion: Vorerst wählen wir zi=0Kn und anschließend den i-ten und den i+1-ten Eintrag di und ei von zi geeignet; es sind drei mögliche Fälle für zwei aufeinanderfolgende Einträge von a möglich. Die Vektoren zi für i=1,,n1 können wie folgt gewählt werden:

1. Fall:

Sind ai und ai+1 beide von Null verschieden, so wählt man di als ai+1 und ei als ai.

2. Fall:

Sind ai und ai+1 beide Null, so wählt man di und ei beiden von Null verschieden, bspw. beide di=ei=1.

3. Fall:

Ist genau einer der beiden Einträge von ai und ai+1 von Null verschieden, so wählt man, falls dies ai ist, di=0 und ei von Null verschieden, bspw. ei=1. Falls aber ai+10 gilt, so wählt man den ei=0 und di von Null verschieden, bspw. di=1.


Da alle anderen Einträge von zi Null sind, erkennt man leicht die Gültigkeit von ziTa=0K für i=1,,n1. Die lineare Unabhängigkeit von z1,zn1 liest man direkt der Matrix A mit den Zeilen ab, da diese (wenn man sich als nte Zeile eine Nullzeile hinzudenkt) eine obere Dreiecksmatrix, keine der n1 Zeilen ein Nullvektor ist und keine zwei aufeinanderfolgenden Zeilen zi und zi+1 identisch bzw. Vielfache voneinander sein können, wobei letzteres unter Beachtung der obigen drei Fälle leicht verifiziert werden kann.

Alternativ überlegt man sich unter Beachtung der drei Fälle, dass keine Spalte von A eine Nullspalte ist und jeder Vektor aus dem Kn1 als Linearkombination von den Spalten von A dargestellt werden kann, womit, wegen der Surjekivität von A aus der Dimensionsformel dim(Kern(A))=1 folgt. Nach Konstruktion ist aKern(A) und aus Dimensionsgründen ist der von a aufgespannte Unterraum genau Kern(A), also die Lösungsmenge von Ax=0.