Wahrscheinlichkeitsraum

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Einführung

Ein Wahrscheinlichkeitsraum besteht aus einem Tripel (Ω,𝒮,P), wobei

  • Ω die Menge aller möglichen Ergebnisse des Zufallsexperimentes (Ω={1,2,3,4,5,6} Würfelwurf)
  • 𝒮 als Mengensystem von Teilmenge von Omega als die Menge alle Ereignisse (z.B. 𝒮(Ω) ) und
  • P:𝒮[0,1] die Funktion ist, die jeder messbaren Menge A𝒮 eine Wahrscheinlichkeit P(A) zuordnet (z.B. P(A)=12 mit A:={1,3,5}).

Datei:Audio de 0 wahrscheinlichkeitsraum.ogg

Sigma-Algebra

Sei Ω=. Ein Teilmenge 𝒮 der Potenzmenge (Ω) heißt σ-Algebra, wenn folgende Bedingungen gelten:

  • Ω𝒮
  • A𝒮Ac=ΩA𝒮
  • An𝒮 für alle n, dann gilt nAn𝒮

Datei:Audio de 1 wahrscheinlichkeitsraum.ogg

Anmerkung

Die Strucktur der σ-Algerba ist Grundlage für viele Eigenschaften des Wahrscheinlichkeitsmaßes.

Messraum

Sei Ω= und 𝒮 eine σ-Algebra über Ω, dann heißt (Ω,𝒮) einen Messraum. Datei:Audio de 2 wahrscheinlichkeitsraum.ogg

Aufgabe 1

Sei Ω= und 𝒮(Ω). Ziel der Aufgabe ist es, 𝒮(Ω) so zu 𝒮(Ω) zu erweitern, dass (Ω,𝒮) ein Messraum ist.

  • Sei Ω:={1,2,3,4,5,6} und 𝒮:={Ω,{1,2},{5,6}}. Ergänzen Sie Menge 𝒮 minimal so zu 𝒮, dass 𝒮 eine σAlgebra ist.

Datei:Audio de 3a wahrscheinlichkeitsraum.ogg

Aufgabe 2

Die Borelsche σAlgebra von den abgeschlossenen Intervallen :={[a,b]|a,ba<b} erzeugt:

  • Begründen Sie mit dem Erzeuger der und den Eigenschaften einer σ-Algebra, dass {x} auch alle Einpunktmengen {x} enthält.

Datei:Audio de 3b wahrscheinlichkeitsraum.ogg

Definition - Messbare Abbildung

Seien (Ω1,𝒮1) und (Ω2,𝒮2) Messräume. Eine Abbildung X:Ω1Ω2 heißt (𝒮1,𝒮2)-messbar, wenn gilt:

B𝒮2 : X1(B)𝒮1

Bemerkung - Induzierte W-Verteilung

Über eine messbare Abbildung X:Ω1Ω2 kann man eine Wahrscheinlichkeitsverteilung PX von dem Messraum (Ω1,𝒮1) auf (Ω2,𝒮2) induzieren. Es gilt

PX(B):=P(X1(B))

für alle B𝒮2.

Datei:Audio de 5 wahrscheinlichkeitsraum.ogg

Beispiel

Seien (Ω1,𝒮1) und (Ω2,𝒮2) als Messräume wie folgt definiert:

  • Ω1:={1,2,3,4,5,6}2 zweimaliges Würfeln mit 𝒮1:=(Ω1) (Potenzmenge von Ω1).
  • Ω2:= mit 𝒮2:= (Borelsche σ-Algebra).
  • X(w1,w2):=w1+w2 für alle (w1,w2)Ω1:={1,2,3,4,5,6}2

Bestimmen Sie mit X:Ω1Ω2 die Menge B:={1,4}Ω2 die Menge X1(B)=X1({1,4})Ω1! Datei:Audio de 6 wahrscheinlichkeitsraum.ogg

Defintion - Wahrscheinlichkeitsverteilung

Sei (Ω,𝒮) ein Messraum und eine Abbildung P:𝒮 gegeben, die folgende Eigenschaften besitzt:

  • (Nichtnegativität) P(A)0 für alle A𝒮
  • (Normiertheit) P(Ω)=1
  • (σ-Additivität) An𝒮 für alle n und paarweise disjunkt folgt: P(nAn)=nP(An).

P nennt man dann Wahrscheinlichkeitsmaß bzw. Wahrscheinlichkeitsverteilung auf (Ω,𝒮) und (Ω,𝒮,P) bezeichnet man als Wahrscheinlichkeitsraum. Datei:Audio de 7 wahrscheinlichkeitsraum.ogg

Weitere Eigenschaften des Wahrscheinlichkeitsmaßes

  1. 0P(A)1
  2. P()=0
  3. P(ΩA)=1P(A)
  4. P(AB)=P(A)P(B) falls BA
  5. P(AB)=P(A)+P(B)P(AB)
  6. Gilt AB, so folgt P(A)P(B).


Aufgabe

Vergleichen Sie die Eigenschaften der σ-Algerba mit den erweitereten Eigenschaften des Wahrscheinlichkeitsmaßes. Welche Parallelen stellen Sie fest.

Zufallsgröße

Sei (Ω1,𝒮1,P1) ein Wahrscheinlichkeitsraum und (Ω2,𝒮2)=(,) die Borelsche σ-Algebra, dann nennt man die (𝒮1,)-messbare Abbildung X:Ω1 eine (eindimensionale) Zufallsgröße.

Bemerkung: Die Messbarkeit von X sorgt dafür, dass P auf der Menge X1(B)𝒮1 definiert ist.

Induzierte reellwertige Wahrscheinlichkeitsverteilung

Sei (Ω,𝒮,P) ein Zufallsexperiment und X:Ω eine Zufallsgröße auf dem Messraum (Ω,𝒮). Die induzierte Wahrscheinlichkeitsverteilung PX ist dann mit als Borelsche σ-Algebra wie folgt definiert:

PX:[0,1] mit BPX(B):=P(X1(B)𝒮)

(,,PX) nennt man eine induzierte W-Verteilung der Zufallsgröße X:Ω Datei:Audio de 8 wahrscheinlichkeitsraum.ogg

Siehe auch

Seiteninformation

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