Kurs:PH-Wert-Berechnung/Gleichungen

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Überblick

Die gesamte pH-Wert-Berechnung für Säuren beruht auf folgenden vier Formeln:

  1. Ks=[H+]*[A]/[HA]
  2. c0=[HA]+[A]
  3. Kw=[H+]*[OH]
  4. [H+]=[A]+[OH]

Diese vier Formeln sollen erläutert und erklärt werden, um sie schließlich in einer Formel zusammenzufassen.

Die vier Grundgleichungen der pH-Rechnung

Die Säurekonstante

Die Säurekonstante Ks bezieht sich auf folgendes Gleichgewicht:

HAH++A

Sie stellt das zugehörige w:Massenwirkungsgesetz dar:

Ks=[H+]*[A]/[HA]

Ks ist ein Maß für die "Stärke" einer Säure, d.h. zu welchem Ausmaß die Säureteilchen tatsächlich Protonen freisetzen. Wir stellen fest, dass es auch schwache Säuren gibt, die ein nur sehr kleines Bestreben zur Protolyse zeigen.

Vorlage:Infobox

Vorlage:Schon gewusst

pKs ist der negative dekadische Logarithmus der Säurekonstante, d.h.:

pKs=logKs

So werden die Zahlen handlicher!

Die Ausgangskonzentration

Unsere Rechnungen müssen von den Ausgangsstoffen ausgehen. Meist ist exakt bekannt, wie viele unprotolysierten Säureteilchen HA sich in der Lösung befunden haben, bevor sich das Gleichgewicht

HAH++A

einstellte. Diese Ausgangsgröße wird Ausgangskonzentration c0 genannt.

Vorlage:Infobox

c0 lässt sich als

c0=[HA]+[A]

schreiben (prüfe auch an Beispiel). Vorlage:Infobox

Das Ionenprodukt

Zur Betrachtung des Kw ist es nötig, sich das MWG der Autoprotolyse des Wassers anzusehen:

H2OH++OH

Hieraus lässt sich aufstellen:

K=[H+]*[OH]/[H2O]

wir setzen per definitionem H20=1 und erhalten das sogenannte Ionenprodukt des Wassers:

Kw=[H+]*[OH]

Es beträgt bei 25°C exakt 10-14 mol2/l2

Vorlage:Infobox

Die Ladungsbilanz

Beim Einstellen des Gleichgewichts überlagern sich die Autoprotolyse des Wassers und die Dissoziation der Säureteilchen. Es findet jedoch keine elektrische Ladungstrennung statt, d.h. es gibt im Gleichgewichtszustand immer genau so viele positive Teilchen (H+) wie negative Teilchen (A und OH) in unserer Lösung, was zu folgender Gleichung führt:

[H+]=[A]+[OH]

Die große pH-Formel

Es ist nun durch Einsetzen möglich, eine Gleichung dritten Grades zu erhalten, über die die Konzentration der H+-Teilchen in unserer Probe zu berechnen ist.


Ks=[H+]*[A][HA]Ks*[HA]=[H+]*[A]c0=[HA]+[A][HA]=c0[A]Ks*(c0[A])=[H+]*[A][H+]=[A]+[OH][A]=[H+][OH]Ks*(c0([H+][OH]))=[H+]*([H+][OH])Kw=[H+]*[OH][OH]=Kw[H+]Ks*(c0([H+]Kw[H+]))=[H+]*([H+]Kw[H+])Ks*(c0([H+]Kw[H+]))=[H+]*([H+]Kw[H+])Ks*c0Ks*([H+]Kw[H+])=[H+]2[H+]*Kw[H+]|*[H+]Ks*c0*[H+]Ks*[H+]2+Ks*Kw=[H+]3[H+]*Kw

Wir erhalten also:

[H+]3+[H+]2*Ks[H+](Ks*c0+Kw)Ks*Kw=0

Diese Formel ohne weiteres zu lösen ist jedoch sehr aufwändig! Wenden wir uns deswegen möglichen Vereinfachungen zu...