Kurs:Lineare Algebra I/Anwendungen des Gauß'schen Algorithmus (zur Wiederholung)

Aus testwiki
Version vom 22. Februar 2010, 12:43 Uhr von imported>Crochet.david.bot (Bot : Fixed Zeichenkodierung)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorbemerkung: Elementare Zeilenoperationen entsprechen einer Multiplikation mit einer regulären Matrix C von links, die sich auch durch die gleichen Zeilenoperatioen bestimmen lässt:

(A|Im)...(CA|C)

und analog für Spaltenoperationen:

(AIm)...(ACC)

Es gelten die folgenden Bezeichnungen: Sei V ein n-dimensionaler K-Vektorraum mit einer Basis B={b1,...,bn}.

Für eine Menge von Vektoren v1,...,vkV gelte vj=a1jb1+...+anjbn, d.h. (vj)B=(a1janj). Der wichtigste Fall ist V=Kn und B=I die kanonische Basis. A=(aij)Mat(n,k;K) sei die Matrix aus den Koordinaten der gegebenen Vektoren v1,...,vk.

Basisbestimmung

Gegeben: v1,...,vkV .
Gesucht: Basis von Lin(v1,...,vk)V .
Verfahren: Bringe At auf Zeilenstufenform à t. Die vom Nullvektor verschiedenen Spalten von à bilden die Koordinaten einer Basis.

Basisauswahl

Gegeben: v1,...,vkV .
Gesucht: Maximale linear unabhängige Teilmenge.
Verfahren: Bringe A auf Zeilenstufenfom Ã. Diejenigen Vektoren vj , deren Index j einer Stufenspalte in à entspricht, bilden eine gesuchte Teilmenge.

Basisergänzung

Gegeben: v1,...,vkV linear unabhängig, sowie eine Basis B von V.
Gesucht: Vektoren vk+1,...,vn, so dass {v1,...,vn} eine Basis von V.
Verfahren: Bringe (A|B) auf Zeilenstufenfom Ã. Diejenigen bj der Basis B, deren Index j die Eigenschaft hat, dass die (k + j)-te Spalte von à eine Stufenspalte ist, bilden eine Basisergänzung.

Rang und Basis des Bildes einer linearen Abbildung

Gegeben: Sei A=M(f) eine Darstellungsmatrix einer linearen Abbildung f:VW.
Gesucht: rg(f):=dim(Im(f)) und eine Basis vom Im(f)=f(V).
Verfahren: Bringe A in Spaltenstufenform Ã, dann ist rg(f) die Anzahl der vom Nullvektor verschiedenen Zeilen von à und die Spalten von A, deren Index Stufenindex von à ist, bilden eine Basis von Im(f).

Lösungsbasis eines homogenen Systems

Gegeben: Ax=0
Gesucht: Basis vom Unterraum {x|Ax=0}.
Verfahren: Überführe At in eine Zeilenstufenform A' .
(At|In)...(A|C)=(A'1|C10|C2),
dann sind die Zeilen von C2 eine Lösungsbasis.

Basis des Kerns einer linearen Abbildung

Gegeben: siehe (4.)
Gesucht: Basis von Ker(f)=f1(0).
Verfahren: Bestimme eine Lösungsbasis von Ax=0. Diese sind die Koordinaten einer Basis von Ker(f).

Inverse einer quadratischen Matrix

Gegeben: AMat(n,n;K).
Gesucht: A1, falls A invertierbar.
Verfahren: Bringe (A|𝔼n) auf reduzierte Zeilenstufenfom. Falls A invertierbar ist, hat die reduzierte Zeilenstufenform die Gestalt (𝔼n|A1).

Gleichungen eines Unterraumes aus den Erzeugenden

Gegeben: U=Lin(v1,...,vk).
Gesucht: Matrix CMat(p,n) mit der Eigenschaft, dass U={x|C(x)B=0}; hierbei ist p=ndim(U).
Verfahren 1: Bestimme Basislösungen von Atx=0. Die Basislösungen sind die Zeilen einer gesuchten Matrix C.
Verfahren 2: Bringe (A|𝔼n) auf Zeilenstufenform à Mat(n,k+n). Sei l, lk, die Anzahl der Stufen unter den ersten k Spalten von Ã, dann ist die rechte untere Teilmatrix von à des Formates (nl,n) eine gesuchte Matrix C.

Basis des Durchschnitts zweier Unterräume aus deren Erzeugenden

Gegeben: Erzeugende für zwei Unterräume U1 und U2 von V .
Gesucht: Basis von U1U2.
Verfahren 1: Bestimme Matrizen C1Mat(p1,n) und C2Mat(p2,n) zu U1 bzw. U2 nach (4.). Dann liefert die Matrix (C1t|C2t)tMat(p1+p2,n) ein Gleichungssystem für U1U2. Dessen Basislösungen sind die Koordinaten von einer gesuchten Basis, d.h. ihre Koeffizienten bzgl. ihrer Darstellung in B.
Verfahren 2: Bilde die Matrizen A1Mat(n,k1) bzw. A2Mat(n,k2) aus den Erzeugenden von U1 bzw. U2. Bestimme die Matrix CMat(k1+k2,r) der Basislösungen von (A,0), A:=(A1|A2). Sei C1Mat(k1,r) die Teilmatrix von C der ersten k1 Zeilen, dann sind die Spalten von A1C1Mat(n,r) die Koordinaten einer Basis von U1U2.

Basis der Summe zweier Unterräume

Gegeben: siehe (8.).
Gesucht: Basis von U1+U2.
Verfahren: Bestimme aus der Vereinigung der Erzeugenden nach (1.) oder (2.) eine Basis.