Kurs:Analysis III/Kapitel II: Grundlagen der Funktionalanalysis/§1 Das Daniellsche Integral mit Beispielen

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Definition 1

Seien X eine beliebige Menge und M=M(X) ein Raum von Funktionen f:X mit folgenden Eigenschaften:
M ist ein linearer Raum, d. h.
(1) für alle f,gM und alle α,β gilt αf+βgM.
M ist abgeschlossen hinsichtlich der Betragsbildung, d. h.
(2) für alle fM gilt |f|M.
Weiter sei I:M ein Funktional auf M, welches die folgenden Bedingungen erfüllt:
I ist linear, d. h.
(3) für alle f,gM und alle α,β gilt I(αf+βg)=αI(f)+βI(g).
I ist nicht negativ, d. h.
(4) für alle fM mit f0 gilt I(f)0.
Dabei bedeutet f0, dass f(x)0 für alle xX richtig ist.
I ist stetig bezüglich monotoner Konvergenz in M, d. h.
(5) für jede Folge {fn}n=1,2,M mit fn0 gilt limnI(fn)=I(0)=0.
Dabei bedeutet fn0, dass für alle xX die Folge {fn(x)}n=1,2, schwach monoton fallend ist und dass limnfn(x)=0 gilt.
Dann heißt I ein auf M erklärtes Daniellsches Integral.

Satz 1 (Dini)

Auf der kompakten Menge Kn seien die stetigen Funktionen f1,f2,,fC0(K,) gegeben. Es gelte flf, d. h. für alle xK ist die Folge {fl(x)} schwach monoton steigend und es gilt
limlfl(x)=f(x).
Dann konvergiert die Folge {fl}l=1,2, gleichmäßig auf K gegen f.

Beweis

Sei {gl}l=1,2,C0(K,) eine Folge mit gl0. Zu zeigen ist, dass

supxK|gl(x)|0

richtig ist. Wäre diese Aussage falsch, dann gäbe es Indizes {li} mit li<li+1 und Punkte ξiK, so dass

gli(ξi)ε>0 für alle i

mit einem festen ε>0 gilt. Nach dem Weierstraßschen Häufungsstellensatz können wir o. B. d. A. annehmen, dass ξiξ für i mit ξK richtig ist. Zu festem l* wählen wir nun ein i*=i(l*), so dass lil* für alle ii* gilt. Die Monotonieeigenschaft der Funktionenfolge {gl} liefert dann

gl*(ξi)gli(ξi)ε für alle ii*.

Da gl* nach Voraussetzung stetig ist, folgt

gl*(ξ)=limigl*(ξi)ε für alle l*.

Somit ist {gl(ξ)} keine Nullfolge, im Widerspruch zur Voraussetzung.

q.e.d.