Kurs:Maschinelles Lernen/Matrizen

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Definiton

Es sollen Abbildungen zwischen den beiden Vektorräumen m und n untersucht werden. Eine spezielle Klasse von Abbildungen sind dabei die linearen Abbildungen. Ist eine Abbildung A:mn linear, so muss diese für zwei Vektoren v und w des m und zwei reelle Zahlen μ und λ stets den Zusammenhang

A(μv+λw)=μA(v)+λA(w)

erfüllen. Es lässt sich dann zeigen, dass sich die Abbildung durch eine Ansammlung von nm reellen Zahlen Aij mit i{1,,n} und j{1,,m} durch

A(v)=(A11v1+A12v2++A1mvmA21v1+A22v2++A2mvmAn1v1+An2v2++Anmvm)

beschreiben. Werden nun die Zahlen entsprechend ihres Auftretens angeordnet, so wird diese Ansammlung in einem n×m Raster der Form

A=(A11A1mAn1Anm)

als Matrix bezeichnet. Die Menge aller reellen Matrizen mit n Zeilen und m Spalten wird als n×m bezeichnet.

Bei der Anwendung auf einen Vektor können die Komponenten des Ergebnisvektors dann durch

(Av)i=j=1mAijvj

gefunden werden.

Aufgabe

Gegeben seien die Matrix

A=(121322)

und der Vektor

v=(121)

Berechne Av

Lösungen

Hintereinanderausführung

Für Funktionen ist bekannt, dass sich diese in der Form (fg)(x)=f(g(x)) verketten lassen, wenn der Bildbereich von g eine Teilmenge des Definitionsbereich von f ist. (Andernfalls muss der Definitionsbereich von g für die Verkettung eingeschränkt werden). Genauso muss für die Verkettung der durch Matrizen definierten Abbildungen der Ergebnisvektor im Vektorraum liegen, den die zweite Abbildung entgegen nimmt. Ist also Al×m, so muss die Matrix B über l Spalten verfügen, um den Vektor Av entgegen nehmen zu können. Die Zahl der Zeilen von B hingegen kann wieder frei gewählt werden. Um die Verkettung (BA)(v)=B(A(v)) bestimmen zu können, muss B also aus dem n×l stammen. Das Ergebnis der Verkettung ist daher ein Vektor des n. Somit bildet die Verkettung vom Rm auf den Rn ab und ist als Verkettung zweier linearer Funktionen selbst wieder linear. Damit muss sie sich durch eine Matrix Cn×m darstellen lassen. Durch das Anwenden der Matrizen auf einen entsprechenden Vektor kann der Zusammenhang

Cv=B(A(v))=k=1m(j=1lBijAjk)vk

gefunden werden, woraus ersichtlich ist, dass sich die Matrix C gemäß

Cik=j=1lBijAjk

als ein Produkt zweier Matrizen definieren lässt. Auf diese Weise wird die Matrixmultiplikation definiert.

Als Beispiel können die beiden Matrizen

A=(1011)B=(0111)

betrachtet werden. Da es sich um quadratische Matrizen handelt, können die beiden Matrixprodukte

AB=(0110)BA=(1121)

gefunden werden. Sie sind nicht gleich, woran sich bereits zeigt, dass selbst für quadratische Matrizen im Allgemeinen AB=BA nicht gilt.

Aufgabe

Gegeben seien die beiden Matrizen

A=(121322)

und

B=(732534)

finde alle Matrixprodukte.

Lösungen

Invertieren einer Matrix

Im n×n gibt es eine Matrix I mit der Eigenschaft, dass sie jeden beliebigen Vektor v unverändert lässt, also Iv=v für beliebige v erfüllt. Diese Matrix wird als Einheitsmatrix bezeichnet. Sie ist dadurch definiert, dass nur auf der Diagonalen die Einträge 1 und sonst Nullen stehen. Für die Matrixmultiplikation stellt sie das neutrale Element dar.

Ist An×n und existiert ein A1n×n für die

AA1=A1A=I

gilt, so wird A1 als die Inverse Matrix von A bezeichnet. Sie erlaubt es Gleichungen der Art

Ax=b

mit x,bn nach x eindeutig zu lösen.

Anhand der Rechnung

I=B1B=B1IB=B1(A1A)B=(B1A1)(AB)=(AB)1(AB)

lässt sich sehen, dass beim Invertieren eines Produktes auch die Reihenfolge getauscht werden muss.

Aufgabe

Gegeben Sei die Matrix

A=(1111)

Bestimme die Inverse Matrix und finde so x und y aus der Gleichung

A(xy)=(34)

Lösungen

Vektoren als Matrizen

Vektoren können als Matrizen mit einer Spalte aufgefasst werden. Diese Matrizen müssten demnach aus dem n×1 stammen. Es gibt allerdings auch die Matrizen der Form 1×n, die also über eine Zeile und n Spalten verfügen. Diese werden als transponierte Vektoren bezeichnet. Ist ein Vektor

v=(v1vn) 

gegeben, so ist sein transponierter Vektor durch

vT=(v1vn) 

bestimmt.

Damit lässt sich das Skalarprodukt als Matrixmultiplikation vTu=(v1v2vn)(u1u2un)=i=1nviui auffassen. Daneben kann durch

(v1v2vn)(u1u2un)=(v1u1v1u2v1unv2u1v2u2v2unvnu1vnu2vnun)

auch eine Matrix mit den Komponenten

(vuT)ij=viuj

konstruiert werden.

Aufgabe

Gegeben seien die Vektoren

a=(12)b=(22).

Bestimme die Ausdrücke aTb, abT, bTa und baT.

Lösungen

Transponieren von Matrizen

Die Matrix AT mit den Komponenten

(AT)ij=Aji

hat auf vT von rechts multipliziert die gleiche Wirkung, wie die Matrix A auf v von links multipliziert. Sie wird als Transponierte (Matrix) von A bezeichnet.

Wie auch beim Invertieren, muss beim Transponieren von Produkten die Reihenfolge gemäß

(AB)T=BTAT

umgekehrt werden.

Damit kann für die Vektorprodukte auch

(aTb)T=bTa

und

(abT)T=baT

gefunden werden.

Aufgabe

Es seien die Matrizen

A=(1121)B=(2011)

gegeben. Bestimme AT, BT, (AB)T und AB.

Lösungen