Holomorphie/Kriterien: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 17. Dezember 2024, 13:56 Uhr

Einleitung

Holomorphie einer Funktion f:U in einem Punkt z0U ist eine Umgebungseigenschaft von z0. Dazu gibt es in der komplexen Analysis zahlreiche Kriterien, mit denen man die Holomorphie überprüfen kann. Im Folgenden sei U ein Gebiet als Teilmenge der komplexen Ebene und z0U ein Punkt dieser Teilmenge.

Animation - Veranschaulichung der Abbildung

Die Animation zeigt für die Funktion f(z)=1z. Für die Animation werden z in blauer Farbe und der zugehörige Bildpunkt f(z) in roter Farbe dargestellt. Der Punkt z und f(z) werden dabei in =~2 dargestellt. Die y-Achse repräsentiert den Imaginärteil einer komplexen Zahl z bzw. f(z). Der blaue Punkt z bewegt sich auf dem Weg γ(t):=t(cos(t)+isin(t))

Animation
Animation

Komplexe Differenzierbarkeit

Eine Funktion f:U heißt komplex differenzierbar im Punkt z0, falls der Grenzwert

limh0f(z0+h)f(z0)h

mit h existiert. Man bezeichnet ihn dann als f(z0).

Holomorphie

Die Funktion f:U heißt holomorph im Punkt z0, falls eine Umgebung U0U von z0 existiert, in der f komplex differenzierbar ist. Ist f auf ganz U holomorph, so nennt man f holomorph. Ist weiter U=, so nennt man f eine ganze Funktion.

Holomorphiekriterien

Sei f:U eine Funktion U Gebiet, dann sind folgende Eigenschaften der komplexwertigen Funktionen f äquivalent:

(HK1) 1x komplex differenzierbar

Die Funktion f ist einmal komplex differenzierbar auf U.

(HK2) beliebig oft komplex differenzierbar

Die Funktion f ist beliebig oft komplex differenzierbar auf U.

(HK3) Cauchy-Riemannsche Differentialgleichungen

Real- und Imaginärteil erfüllen die Cauchy-Riemannschen Differentialgleichungen und sind zumindest einmal stetig reell-differenzierbar auf U.

(HK4) Lokal in Potenzreihen entwickelbar

Die Funktion lässt sich lokal auf U in eine komplexe Potenzreihe entwickeln.

(HK5) Wegintegrale 0

Die Funktion f ist stetig und das Wegintegral der Funktion über einen beliebigen geschlossenen zusammenziehbaren Weg verschwindet (d.h. Umlaufzahl des Wegintegrals für alle Punkte aus dem Komplement von U ist 0).

(HK6) Cauchysche Integralformel

Die Funktionswerte im Inneren einer Kreisscheibe lassen sich aus den Funktionswerten am Rand mit Hilfe der cauchyschen Integralformel ermitteln.

(HK7) Cauchy-Riemann-Operator

f ist reell differenzierbar und es gilt
fz¯=0,
wobei z¯ der Cauchy-Riemann-Operator ist, der durch z¯:=12(x+iy) definiert ist.

Aufgaben

  • Seinen a,zo beliebig gewählt, es gelte azo. Entwickeln Sie nun den Funktion f(z):=1za für z{a} in eine Potenzreihe um zo und zeigen Sie, dass folgende Aussage gilt:
f(z)=1za=n=01(azo)n+1(zzo)n
  • Berechnen Sie den Konvergenzradius der Potenzreihe! Erläutern Sie, warum der Konvergenzradius in der berechneten Weise von a,zo abhängt und nicht größer sein kann!
  • Dass aus der einmaligen Differenzierbarkeit der holomorphen Funktion f auch folgt, dass f unendlich oft differenzierbar ist, gilt in der reellen Analysis nicht. Betrachten Sie die auf ganz definierte Funktion g(x):=x|x|.
  • Erläutern Sie, mit welchen zentralen Satz der Funktionaltheorie aus dem Kriterium 1 das Kriterium 2 folgt!

Siehe auch

Quellen

en:Holomorphic function/Criteria